Oberliga Nord am Freitag Mitternachtsparty bei den Indians - Wedemark gelingt Riesenüberraschung in Braunlage

Wedemark schlägt den großen Favoriten Braunlage mit 6:5 - und das auch noch auswärts! Viel Kurioses bot demnach der Freitagsspieltag in der Oberliga-Nord. Denn auch in Hannover lief alles anders als geplant - weil sich der Gast aus Rostock stark verspätete. So bauten die Indians mit einem klaren 8:3-Sieg die Tabellenführung aus, während der Zweite aus Braunlage aufrückende Hannover Scorpions verspürt, die mit 5:4 beim Hamburger SV gewannen. Rostock hat seinen Lauf vorerst verspielt, bleibt aber vor den Hamburger Teams. Ganz unten rückt Wedemark auf und die Ritter ziehen nach dem 4:2-Erfolg an den Beachboys vorbei.

Im Duell zweier 15-Mann Kader gab es die vielleicht größte Überraschung der bisherigen Saison. Denn die Harzer Falken aus Braunlage erlitten eine völlig überraschende Pleite gegen das Schlusslicht aus der Wedemark. Die gewannen nämlich mit 6:5 beim Tabellenzweiten und erwiesen sich somit als Glücksritter für die anderen Hannoveraner Teams. Zu verdanken hatten die jubelnden Gäste das Ergebnis vor allem zwei besonders fleißigen Spielern ihrer Mannschaft. Chris St. Jaques zwei Tore, zwei Assists) und Borna Silovic (vier Assists) hatten bei den ersten fünf Toren immer ihren Schläger im Spiel, der siegbringende Schuss zum 6:5 war aber Markus Münchberg vorbehalten. Der Rest war Kampf, Kampf und nochmals Kampf. Für die Falken hagelte es die zweite Heimpleite in Folge - und auch Top-Spieler Andrew Bailey, der zuletzt fünfmal in Rostock getroffen hatte, zeigte sich mit einem Tor zu bescheiden für den wackeren Gast.

Von der Heldentat der kleinen Scorpions profitierten die großen Skorpione. Die siegten beim zuletzt arg in Schwung gekommenen Hamburger Sportverein in einer dramatischen wie temporeichen Partie mit 5:4. An der Elbe sah es aber lange Zeit ganz anders aus. Mit 4:2 führten die Gastgeber noch bis spät ins Schlussdrittel hinein, eher der Schlussturbo der Niedersachsen zündete. Held des Abends: Ex-DEL-Star Andreas Morczinietz, der dreimal traf und einmal vorlegte. Für den lange ebenbürtigen HSV, der im Powerplay Schwächen offenbarte, eine denkbar fiese Niederlage.

Und auch im dritten Spiel des Abends gab es für das Heimteam wenig zu lachen. Timmendorf unterlag dabei Nordhorn mit 2:4 und das, obwohl man das ganze Spiel dominierte und aus allen Lagen feuerte. So war auf Nordhorner Seite der Torhüter der Star. Marek Hanisz hielt sein Team mit vielen Paraden nicht nur im Spiel, sondern führte es regelrecht zum Sieg. Ein weiterer Achtungserfolg für die Ritter, die zuletzt abseits der Eisfläche Schlagzeilen finanzieller Natur schrieben.

Den Kuriositäten setzen schließlich die Rostocker die Krone auf. Die kamen nämlich in Hannover viel zu spät an, standen lange Zeit im Stau. Ankunft am Pferdeturm: 21:10. Eigentlich sollte die Partie schon über eine Stunde vorher begonnen werden. Den Rostockern hing die mühselige Anfahrt sichtlich in den Beinen, stand es doch nach elf Minuten bereits 4:0 für den Tabellenführer, nach dem zweiten Drittel 7:0. Der verbrachte die Wartezeit mit Volksmusik und zog das sogenannte Puckspiel vor. Ganz zur Freude der 2.450 Zuschauer in der gut gefüllten Halle, die am Ende einen 8:3-Sieg bejubeln durften.