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Donnerstag, 15. Januar 2015

„Schwarzer Sonntag“ Nach Massenschlägerei in LNAH: Mehrjährige Strafen für Spieler und Eigner sowie schlimme Vorwürfe

Quelle: Youtube

Im Nachklang einer Massenschlägerei in der semiprofessionellen kanadischen Liga LNAH (Ligue Nord-Américaine de Hockey) am vergangenen Sonntag zwischen den Laval Predators und den St-Georges Cool-FM hat die Ligenleitung mehrere mehrjährige Strafen verteilt: Co-Eigner Eric Lajeunesse (war als Spieler auf dem Eis), Head Coach/GM Lucien Paquette und Assistenz-Trainer Dannick Lessard wurden bis zum Ende der Saison 2016/17 und damit mehr als zwei Jahre gesperrt.

Darüber hinaus wurden die Laval-Spieler Maxime Bouchard und Clint Butler für den Rest der Saison und die Playoffs suspendiert. Ihre Teamkollegen Steven Oligny (7 Spiele); Joe Rullier und Chris Cloutier (je 6), Philippe Pepin (5) und Jonathan Oligny (4) wurden ebenfalls gesperrt. Die Spieler von St-Georges kamen vergleichsweise glimpflich davon: Yannick Dallaire muss für drei und Alexandre Gauthier und Jean-Michel Biron müssen zwei Spiele zusehen. Diese Strafen wurden aber wieder aufgehoben, da die Eigner der anderen LNAH-Teams entschieden, dass sie nur auf die Provokationen ihrer Gegner reagiert haben. Das schrieb der Cool FM am Donnerstag auf seiner Internetseite.


Die Schlägerei hatte bereits im Warmup stattgefunden, allerdings war dabei nur eine Zwei-Minuten-Strafe verhängt worden, danach ging das Spiel ganz normal los. Eigner Lajeunesse soll durch Überqueren der roten Linie die Auseinandersetzung eingeleitet haben. Im Laufe des Spiels, das Laval schließlich mit 6:3 gewann gab es mehrere Faustkämpfe und es wurden insgesamt 114 Strafminuten verhängt. Bereits im Dezember hatte es eine Massenschlägerei bei einer Partie beider Clubs gegeben.

Im Nachgang wurden zudem von einigen Medien die Meldungen verbreitet, dass von den Predators via sozialen Medien die Auseinandersetzung angekündigt worden war. Kommentare auf der Facebook-Seite der Predators lassen diese Interpretation auch zu. Auch einige Spieler, die anonym bleiben wollten, bestätigten nach Berichten des Radiosenders CIEL FM103 gegenüber der Liga, dass die Provokationen und die Schlägerei von höherer Ebene angekündigt war. Die Verpflichtung einiger Spieler sei kritisch beäugt worden. Butler, der für den Rest der Saison gesperrt wurde, bestritt sein erstes Spiel in dieser Saison.

Léo-Guy Morissette, Präsident von Cool FM hatte seine Mannschaft bis zum Bekanntwerden der Strafen aus dem Spielbetrieb genommen. Über die Webseite kündigte Morrissette, der sehr viel in die Liga investiert an, dass die hohen Strafen ihm ein gutes Gefühl für die Liga gäben. Commissioner Michel Godin hatte in einer Pressemitteilung am Montag die Vorfälle schon auf das schärfste verurteilt. Es wurde auch vom "Schwarzen Sonntag" gesprochen.

Die Liga mit Teams aus den kanadischen Provinzen Ontario und Quebec besteht aus acht Mannschaften und hat einen sehr schlechten Ruf, was vor allem an der Vielzahl der Strafen und ständig wiederkehrenden Auseinandersetzungen liegt. Nach etwas mehr als 20 Spielen gibt es bereits 18 Akteure, die mehr als 100 Strafminuten angesammelt haben. Spitzenreiter David Lacroix (Laval) hat bereits 193 Strafminuten auf seinem Konto. Der gesperrte Cloutier beispielsweise sammelte in 316 Ligaspielen 2.326 Strafminuten.

Immer wieder wechseln aber auch ehemalige NHL- oder AHL-Akteure in diese Liga. Auch Spieler, die bereits in der DEL oder der 2. Bundesliga/DEL2 gespielt haben, sind in den Ligen aktiv, unter anderem derzeit Jonathan Paiement (ehemals Augsburg), Pierre-Luc Sleigher (Schwenningen, Kassel) oder Sasha Pokulok (Düsseldorf).

Michael Bauer

Eishockey NEWS wird im Laufe der nächsten Tage versuchen, weitere Hintergründe zu recherchieren


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