Stürmer Mirko Höfflin wechselt nach Straubing.
Foto: City-Press
Mirko Höfflin gilt als großes Talent im deutschen Eishockey. Bei Liga-Krösus Mannheim hat er aufgrund der bärenstarken Konkurrenz im Kader keinen einfachen Stand. Am Freitag setzte es für ihn und sein Team in Iserlohn eine bittere 3:6-Niederlage. Trotzdem stellte sich Höfflin den Fragen unserers Mitarbeiters Ivo Jaschick.
Der 22-jährige in Freiburg gegorene Mirko Höfflin verbrachte einen großen Teil seiner Jugend in der Nachwuchsabteilung der Mannheimer Adler. Mit 18 wechselte der linksschießende Stürmer (kann sowohl Center als auch Flügel spielen) in die ,Quebec Major Junior Hockey League'. Nach 134 Partien in denen er 38- Mal ins Schwarze traf und 67 Tore vorbereitete, entschied sich das große Talent, das Angebot ,seines' deutschen Vereins anzunehmen.
Mirko Höfflin, Sie hatten zwei Jahre in der kanadischen Juniorenliga QMJHL bei den Quebec Remparts und den Acadie-Bathurst Titans (2010-12) gespielt. Warum kamen Sie in die DEL zurück?
Mirko Höfflin: "Der Grund liegt wohl darin begründet, dass ich hier meine ganze Jugend verbracht habe und mich auch immer im Sommer hier auf die Saison drüben vorbereitet habe. Außerdem kannte ich alle und alles, und als dann das Management mir ein Angebot unterbreitet hat, freute es mich natürlich sehr. Mannheim ist eine super Station und deswegen habe ich diese Entscheidung getroffen."
Was war der größte Unterschied?
Höfflin: "Der größte Unterschied ist wohl die kleinere Eisfläche, weil dadurch alles ein wenig enger ist und dadurch wiederum ist das Spiel schneller, härter und es geht direkter zum Tor. Jedes Team dort hat seine eigene Mentalität und die wird durchgezogen."
Sie dominieren mit den Adlern die Liga, auch wenn es zuletzt einige Niederlagen gab. Worin liegt diese Dominanz begründet?
Höfflin: "Wir haben in der Saisonvorbereitung sehr großen Wert auf Teambuilding gelegt. Wir hatten einige Events, die uns als Mannschaft zusammengeschweißt haben. Wir wissen, jeder steht für den anderen ein. Wenn irgendwas passiert, können wir sicher sein, dass alle hinter einem stehen. Das ist schon ein wichtiger Faktor, dass wir einander voll vertrauen können, dass jeder seinen Job macht und wir deswegen so erfolgreich sind."
Können Sie eine ganz kurze Mannschaftsanalyse vornehmen?
Höfflin: "Wir verfügen über ein hervorragendes Torhütergespann - beide, egal wer spielt (hält), sind super Goalies, ob Dennis Endras oder Youri Ziffzer. Unsere Verteidigung ist mit einer guten Mischung aus offensiven und mehr defensiven Defendern gut aufgestellt, die gut miteinander harmonieren. Vorne haben wir natürlich eine riesige Feuerkraft, schnelle Leute, die es auch verstehen hart zu spielen - ich denke, darin liegt der Erfolg."
Lassen Sie uns kurz über das Spiel in Iserlohn sprechen. Die Adler haben mit großem Druck losgelegt. Die Zuschauer im Hexenkessel am Seilersee haben ihr Team dann aber zum Sieg ,getragen'. Kann man das so sagen?
Höfflin: "Die Zuschauer hier sind schon relativ laut und ich denke auch, dass diese Atmosphäre manche Schiedsrichterentscheidung beeinflussen kann. Es ist schon eine ganz tolle Sache, wenn man als Heimteam die Fans so hinter sich weiß und für den Gegner ist es dann umso schwerer dagegen zu halten."
Was war aus Ihrer Sicht der Knackpunkt für die Niederlage?
Höfflin: "Wir haben zu viele Strafzeiten genommen und waren dadurch eine lange Zeit in Unterzahl. Ich würde sagen, dass uns unsere vielen Auszeiten auf der Strafbank besiegt haben. Als fünf gegen fünf auf dem Eis gespielt wurde, hatten wir gute Chancen, haben aber leider nicht so viele Tore geschossen wie wir wollten. Und dann kam die große Zahl an Unterzahlsituationen, die uns auch sehr viel Kraft und Konzentration geraubt haben."
Interview: Ivo Jaschick