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Dienstag, 24. Februar 2015

Oberliga-Reformpläne OL Ost im Auflösen begriffen – Zwei niederländische Teams 2015/16 "ziemlich wahrscheinlich" in Deutschland am Start

Das Duell zwischen Herne und dem holländischen Club Tilburg wird es 2015/16 wahrscheinlich in der Oberliga geben.

Es soll und muss sich etwas tun in den deutschen Oberligen - und das am besten schnell. Aus diesem Grund haben viele der Teams aus Deutschlands dritthöchster Spielklasse den Vorschlag des Deutschen Eishockey Bundes (DEB) auf der Ligentagung in Göttingen vor gut einer Woche gutgeheißen, dass die Oberligen schon 2015/16 auf drei Staffeln und spätestens 2016/17 auf zwei Staffeln zusammengefasst werden sollen. Diese Planungen des DEB sind noch nicht endgültig spruchreif, da auf der Tagung in Göttingen keine Entscheidung getroffen wurde. DEB-Vizepräsident Marc Hindelang und Ligenbeauftragter Oliver Seeliger arbeiten aber aktuell an einem Konzept für die Oberligen Nord und Mitte, die neben der Oberliga Süd 2015/16 die deutsche Oberligen-Lanschaft komplettieren sollen.

Für die Oberliga Ost, die in der laufenden Saison mit nur sechs Teams unter der Leitung des Landeseisportverbands Sachsen-Anhalt an den Start ging, wird es in dieser Form keine Zukunft mehr geben. "Eine Oberliga Ost mit nur sechs Teams macht einfach keinen Sinn", findet nicht nur DEB-Vizepräsident Hindelang. Auch die ambitionierten Teams aus Halle und Leipzig begrüßen die Reformpläne des DEB und eine sportlich reizvollere Oberliga. "Wir wollen die Reform und sehr gerne auch unter dem DEB spielen", so IceFighters-Leipzig-Geschäftsführer André Krüll.

Im Eishockey-Westen werden die Reformpläne des DEB nicht nur mit positiver Rückmeldung bedacht. Die ambitionierten Teams wie der EHC Neuwied begrüßen den Vorschlag: "Wir brauchen in der Oberliga und der Regionalliga neue Strukturen. Aktuell entfernt sich die Oberliga West immer mehr von der DEL2 und die Regionalliga immer mehr von der Oberliga. Starke und ambitionierte Teams aus der Oberliga müssen die Chance haben, sich in einem qualitativ hochwertigen Spielbetrieb weiterzuentwickeln. Den schwächeren Teams würde der Rückzug in eine dann gestärkte Regionalliga sicherlich gut tun, um auch den Spielbetrieb eine Klasse tiefer zu stärken", so Neuwieds Teammanager Carsten Billigmann.


Bei den weniger ambitionierten Teams aus den Oberliga West und Ost bereitet die Aussicht auf eine überregionale Oberliga aber durchaus auch Kopfzerbrechen. Höhere Reisekosten und lange Reisezeiten werden bei Teams wie Neuss oder auch Ratingen gegen den sportlichen Reiz einer solchen Staffel abgewogen und dann im Sinne des Gesamtvereins eine Entscheidung getroffen werden müssen.

In der Oberliga Nord würde man sich über Neuzugänge freuen, steht doch mit den insolventen Rittern Nordhorn schon ein Verlust für die kommende Saison sicher fest. "Ideal wäre für uns eine Staffel mit zwölf Teams, um auf eine entsprechende Anzahl an Heimspielen zu kommen. Die Liga muss sich für alle Teilnehmer aber auch wirtschaftlich rechnen, sonst macht es keinen Sinn", erklärt Bernd Wohlmann, Trainer der Harzer Falken. Neben dem ECC Preussen Berlin, der kommende Spielzeit aller Voraussicht nach in der Oberliga Nord antreten wird, sollen nun auch zwei Clubs aus den Niederlanden die deutsche Oberliga bereichern. Laut Hindelang ist es "ziemlich wahrscheinlich", dass die Heerenveen Flyers und die Tilburg Trappers kommende Spielzeit in Deutschland mitmischen. Ob in der Oberliga Nord oder Mitte, wird noch zu klären sein. Jedenfalls waren Vertreter beider Clubs schon bei der Tagung in Göttingen anwesend.

Was final auch noch zu klären sein wird, ist, mit welchen Teams und unter welcher Leitung die Oberliga Mitte an den Start gehen wird. Aktuell ist das mögliche Teilnehmerfeld dieser Liga aufgrund der ungewissen Situation im Osten, in Essen, in Hamm und der ungeklärten Aufstiegsfrage noch sehr offen. Außerdem geht Wolfgang Sorge, Präsident des Landeseissportverbands NRW davon aus, dass die Liga mindestens ein weiteres Jahr unter der Führung des LEV NRW spielen wird. Wohingegen Hindelang sich wünschen würde, dass in allen drei Oberliga-Staffeln gleiche Voraussetzungen herrschen sollten, was eher für eine DEB-geführte Liga sprechen würde. Es liegt also noch viel Arbeit vor den Verantwortlichen. Eine Sonderseite zur angedachten Oberligareform mit Stimmen von zahlreichen Club-Vertretern finden Sie auch in unserer aktuellen Print-Ausgabe.

Sebastian Groß


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Notizen

  • gestern
  • Steve Spott wird Assistant Coach unter Marco Sturm in Boston. Der 57-Jährige war die vergangenen drei Jahre in dieser Position in Dallas tätig. Jay Leach (Assistant Coach), Chris Kelly (Assistant Coach) und Bob Essensa (Torhüter-Coach) gehören ebenfalls zum Trainerstab.
  • vor 5 Tagen
  • Jordan Murray hat einen neuen Club gefunden. Der Verteidiger, zuletzt in Schwenningen unter Vertrag, unterschrieb beim Klagenfurter AC (ICE HL). Vor seinem Engagement bei den Wild Wings hatte der Kanadier auch für Wolfsburg und Mannheim in der DEL gespielt.
  • vor 6 Tagen
  • Der 23-jährige Stürmer Alexander Komov (38 Spiele, fünf Punkte) erhält einen neuen Vertrag bei Nord-Oberligist Moskitos Essen.
  • vor 7 Tagen
  • Nach der Verpflichtung von Head Coach Bill Peters nimmt das Trainerteam der Augsburger Panther (PENNY DEL) weiter Form an. Auch 2025/26 wird Thomas Dolak weiter als Assistant Coach fungieren. Der 46-Jährige kam im Sommer 2024 aus Düsseldorf. Außerdem wechselt U15-Coach Mika Wendell zu den Profis.
  • vor 7 Tagen
  • Der Österreicher Vinzenz Rohrer hat einen über drei Jahre laufenden Entry-Level-Vertrag bei den Montreal Canadiens unterschrieben. Der 20-Jährige, der 2022 an #75 von den Habs gedraftet wurde, spielte zuletzt bei den ZSC Lions (Schweiz) und hat schon zwei WM-Turniere für Österreich bestritten.
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