Bietigheims Kapitän Adam Borzecki (mitte) nimmt den Meiisterpokal aus den Händen von DEL2-Geschäftsführer Rene Rudorisch entgegen.
Foto: J. Wagner
Es war die 66. Minute im sechsten Finale der DEL2 zwischen Bremerhaven und Bietigheim als Dominic Auger mit seinem dritten Gamewinner in der Finalserie die Bietigheim Steelers zum dritten DEL2-Meistertitel nach 2009 und 2013 schoss. Sein Hammer von der blauen Linie schlug hinter Pinguins-Goalie Jonas Langmann ein und sorgte für Bietigheimer Jubel auf Bremerhavener Eis. Zum dritten Mal holten sich die Steelers den Titel auf fremdem Eis.
Danach spielten sich auf beiden Seiten bewegende Szenen ab: Bietigheims Goalie Sinisa Martinovic nahm seinen Trainer Kevin Gaudet, der mit den Steelers bereits seinen zweiten Titel einfahren konnte, Huckepack und fuhr ihn über das Eis, auf der Gegenseite wurde Trainer Mike Stewart, der nach Augsburg wechseln wird, gefeiert und hatte in den Armen der Verantwortlichen Hauke Hasselbring und Alfred Prey Tränen in den Augen. Die Bremerhavener Fans sangen unterdessen "Wir sind alle Eishockey-Fans" und verabschiedeten die Gäste bei ihrer Ehrenrunde nach langen Feierlichkeiten mit Applaus und stehenden Ovationen.
In den gut 65 Minuten zuvor hatten beide Teams noch einmal Werbung für das DEL2-Eishockey gemacht. Bremerhaven ging zunächst in doppelter Überzahl in Führung, Frederic Cabana glich noch im ersten Drittel aus. Überhaupt erwies sich die Maßnahme von Bietigheims Trainer Kevin Gaudet, Cabana dieses Mal als dritten Mann neben Justin Kelly und David Wrigley in den ersten Block zu stellen, als voller Erfolg. David Wrigley, der auch zum Playoff-MVP gewählt wurde und Top-Scorer der Playoffs wurde, brachte Bietigheim im zweiten Drittel in Führung. Aber dieses Mal kam Bremerhaven zurück - glich im Mitteldrittel erst aus und ging dann durch ein sensationelles Tor von Viktor Beck im Schlussdrittel in Führung: In Yanick-Dubé-Manier überwand er Bietigheims Torhüter Sinisa Martinovic von hinter dem Tor stehend mit dem Puck auf der Kelle. Doch David Wrigley schlug für sein Team mit seinem insgesamt 13. Playoff-Tor noch einmal zurück. Danach hatten beide Teams sowohl in der regulären Spielzeit wie auch in der Overtime ihre Chancen, Bremerhaven war in der Verlängerung sogar in Überzahl. Aber dann war es Dominic Auger, der der DEL2-Saison 2014/15 mit einem würdigen Meister ein Ende bereitete.
Erwähnenswert in der Finalserie darüberhinaus: Kurioserweise endeten fünf der sechs Finalspiele mit einem 4:3 oder 3:4 und die Referees hatten zwar durchweg eine kleiniiche Linie, boten aber hervorragende Leistungen.
"Es sind sich zwei sehr ausgeglichene Mannschaften gegenübergestanden. Am Ende hatten wir in den entscheidenden Phasen einfach auch ein bisschen mehr Glück"; so Bietigheims Kapitän Adam Borzecki.
Fischtown Pinguins Bremerhaven - Bietigheim Steelers 3:4 n.V. (1:1, 1:1, 1:1, 0:1)
Tore: 1:0 (5.) Kopecky, 1:1 (20.) Cabana, 1:2 (32.) Wrigley, 2:2 (38.) Miller, 3:2 (43.) Beck, 3:3 (53.) Wrigley, 3:4 (66.) Auger; Strafminuten: Fischtown Pinguins Bremerhaven 10, Bietigheim Steelers 16; Zuschauer: 4.422.