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Montag, 4. Mai 2015

Der Mann mit den 150 Länderspielen im Interview Ullmann: "Das ist ja Quatsch, wenn man jetzt sagt, wir sind überfordert"

Christoph Ullmann
Foto: City-Press

Bundestrainer Pat Cortina nahm nach dem 0:10-Debakel gegen Kanada auch seine Führungsspieler in die Pflicht. Einer dieser Akteure ist Christoph Ullmann. Der Stürmer der Adler Mannheim ist der Spieler mit den meisten Länderspielen im deutschen Kader.

Christoph, Sie haben nach dem Spiel gegen Kanada gesagt, dass Sie jetzt erstmal ein Bier brauchen. Ist es denn bei einem geblieben?

Christoph Ullmann: "Jaja, natürlich. Wir waren schon ganz schön frustriert, als wir ins Hotel zurückgekommen sind. Natürlich versucht man das mit der Ausrüstung abzulegen, aber das begleitet einen schon bis in den Schlaf. Aber es ist immer wichtig, wie man reagiert."

Was ist da jetzt besser vor dem Schweiz-Spiel: Analysieren oder abhaken?
Ullmann: "Ich weiß nicht, was die Trainer machen. Aber ich glaube nicht, dass man so ein Spiel lang analysieren muss. Vielleicht ist es ganz gut, wenn wir uns gleich auf den nächsten Gegner konzentrieren."

Pat Cortina hat gesagt, dass die Führungsspieler jetzt auch gefordert sind und diese wissen was zu tun ist.
Ullmann: "Ganz klar, wir sind da gefragt, die Last nehmen wir auf unsere Schultern. Selbstverständlich sprechen wir auch darüber, sind heute auch mit ein paar Jungs zusammengessesen."

Mit Jeff Tomlinson und Geoff Ward sind zwei Co-Trainer hier dabei, die zuletzt vor allem Erfahrung als Vereinstrainer hatten. Der General Manager der Nationalmannschaft, Charly Fliegauf, sieht dies durchaus als Faktor, dass beide sich erst einmal umstellen müssen, weil man hier keine Mannschaft und kein System über acht Monate aufbauen kann, sondern alles schnell funktionieren muss. Wie sehen Sie das?
Ullmann: "Natürlich hat man wenig Zeit. Aber es ist ja kein Hexenwerk da draußen, alle Jungs sind mit den Systemen vertraut."

Man könnte es aber auch so formulieren, dass Euch in kurzer Zeit vom System her vielleicht zu viel zugemutet wurde und Euch das etwas überforder hat?
Ullmann: "Das ist ja Quatsch, wenn man jetzt sagt, wir sind überfordert oder irgend sowas. Gegen Kanada haben wir ziemlich eine auf den Deckel gekriegt, dessen sind wir uns bewusst. Aber wir haben Frankreich geschlagen und da muss man jetzt nicht damit anfangen, dass wir überfordert sind oder dass wir identitätslos spielen. Dass unsere Zielsetzung nicht das Finale ist, ist doch auch jedem klar."

Aber der Vorwurf, dass man die Identität verloren hätte, kam von Bundestrainer Pat Cortina selbst auf der Pressekonferenz nach dem Kanada-Spiel.
Ullmann: "Ja, das hat er gesagt, das hat er auch zu uns in der Kabine gesagt. Der Satz ist so gefallen. Aber wir wissen, was wir können, haben heute auch viel mit den Jungs gesprochen."

Sie persönlich waren bisher 13. Stürmer, hatten nur sporadische Eiszeiten. Wie ist diese Situation für Sie?

Ullmann: "Ich versuche, mit den Eiszeiten, die ich bekomme, der Mannschaft zu helfen. Es ist natürlich eine ungewöhnliche Situation, weil man das aus dem Verein nicht so gewohnt ist. Aber die Jungs, die da sind, haben sich alle ihre Eiszeiten verdient."

Wurde Ihnen gesagt, warum Sie bisher nicht fest in den ersten vier Reihen eingesetzt wurden?
Ullmann: "Natürlich ist mit mir gesprochen worden, aber das ist eine Sache zwischen Pat Cortina und mir, was da geredet wird."

Interview: Tobias Welck


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