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Freitag, 15. Mai 2015

Die Euphorie in Tschechien überdeckt vieles Jagr - und was kommt dann?

Jaromir Jagr
Foto: City-Press

Alexander Ovechkin ist im Anflug auf Prag - was das bedeutet, wissen die jährlichen WM-Journalisten nur zu gut. Trubel, Hype - und Medienanfragen, für die man außerhalb der russischen Landessprache zumeist nicht mal ein Lächeln übrig hat. Aber: Wen interessiert in diesen Tagen in Tschechien schon Ovechkin? Diese WM kennt nur einen Namen, nur ein Gesicht, nur eine Geschichte: Jaromir Jagr!

"Ich kann es nicht in Worte fassen, was dieser Mann für unser Team bedeutet", sagte Stürmer Martin Erat nach dem Viertelfinalsieg gegen die Finnen. Und das ist mit keiner Silbe übertriegen, denn Jagr war nicht nur wegen seiner zwei Treffer der entscheidende Akteur. Als der Star im tschechischen Team im letzten Vorrundenspiel gegen die Schweiz einige Zeit verletzungsbedingt nicht mit dabei war, fehlte spürbar der Kopf und die ordnende Hand im Spiel. Das Chaos war sichtbar. Ein Jakub Voracek, ein Roman Cervenka - sie sind eigentlich die Akteure, die dieses Vakuum füllen sollten. Doch von ihnen ist in solchen Augenblicken nicht viel zu sehen, am ehesten dann noch von NHL-Akteur Voracek .

Und so bleibt eine Frage, die sich in diesen Tagen niemand stellt - oder zu stellen traut: Was kommt nach Jagr? Wie geht es mit dem tschechischen Eishockey nach dieser WM weiter? Ein 43-Jähriger kann keine Zukunftshoffnung sein. Der Satz von Ex-Trainer Milos Riha ist deutlich: "Jagr ist immer noch der beste Spieler bei Tschechien. Wenn ein 43-Jähriger das ist, dann muss man sich Gedanken machen."

Gedanken, die in diesen Tagen der Jagr-Mania untergehen - und wohl in der Euphorie des tschechischen Frühjahrsmärchens derzeit auch noch niemand hören will. Irgendwann wird man sich aber auch darüber Gedanken machen müssen. Das Nachbarland Slowakei dient als mahnendes Beispiel: Nach dem Ende der goldenen Generation hat man in sechs der letzten acht Jahre das Viertelfinale verpasst.

Erst einmal wird Tschechien aber am Wochenende noch zwei Auftritte des Volkshelden genießen. Und die Gegner sich Gedanken machen, wie man einen 43-Jährigen stoppen kann.

Tobias Welck


Kurznachrichtenticker

  • gestern
  • Emily Nix, Erstreihenstürmerin der deutschen Nationalmannschaft, steht vor einem Wechsel nach Schweden. Die SDHL gilt als stärkste europäische Liga. Der ERC Ingolstadt vermeldet ihren Abgang.
  • gestern
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  • David Keckeis, der in den vergangenen zwei Jahren als Assistent der Geschäftsführung fungierte, wurde nun zum Leiter der Geschäftsstelle ernannt der Ravensburg Towerstars ernannt. Daniel Heinrizi wird seine neue Aufgabe als Sportdirektor bei den Löwen Frankfurt früher antreten.
  • vor 7 Tagen
  • TV-Auftritt: Bundestrainer Harold Kreis ist heute Abend, nach dem Länderspiel gegen Österreich, im „Aktuellen Sportstudio" zu Gast. Die ZDF-Sendung ist im Livestream um 22.30 Uhr und im TV-Kanal um 23 Uhr zu sehen.
  • vor 8 Tagen
  • Ilpo Kauhanen wird neuer Goaliecoach des ERC Ingolstadt (PENNY DEL) und kehrt damit an seine ehemalige Wirkungsstätte zurück.
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