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Samstag, 13. Juni 2015

Drei Tore und zwei Vorlagen für die Skating Bears NHL-Flair beim Skaterhockey: Christian Ehrhoff begeistert die Fans in Krefeld und ist auf NHL-Club-Suche

Christian Ehrhoff im Trikot der Skating Bears.
Foto: Kubatzki

380 Zuschauer, drei Tore, zwei Vorlagen, 18:5-Kantersieg und eine halbe Stunde verspäteter Beginn - allerdings wegen eines im Stau steckenden Schiedsrichters. Das sind die nackten Zahlen hinter Christian Ehrhoffs erstem Skaterhockeyspiel seit 2007. Die Zahl der Autogramme und Fotos, die Ehrhoff Groß und Klein auf Stadionheften, Iphone-Hüllen usw. gab, dagegen ist unbekannt und dürfte hoch sein. Wie begehrt sein Konterfei bei den Zuschauern in der Halle war, zeigt folgende Begebenheit. Ein Fan Mitte Zwanzig stellte Ehrhoff die Frage: "Dürfen denn auch ältere Fans Fotos machen?" Ehrhoff bejahte - natürlich.

Der 32-Jährige, dessen Vertrag bei den Pittsburgh Penguins zum 30. Juni ausläuft und der derzeit auf der Suche nach einem anderen Club ist, sorgte am Freitagabend in der Arena Horkesgath in Krefeld beim Spiel der 2. Skaterhockey-Bundesliga Süd zwischen den Skating Bears Krefeld und dem TSV Schwabmünchen für NHL-Flair und dafür, dass auch das Inline-Skaterhockey - die am weitesten verbreitete Inline-Variante in Deutschland - in die Medien stärkere Beachtung fand. Bereits im Vorfeld hatten zahlreiche Zeitungen und Online-Medien berichtet, auch die Zahl der Fotografen war diesmal deutlich höher als sonst.


Bereits in früheren Jahren hatte Ehrhoff immer wieder seine Skates in der Sommerpause für die Skating Bears geschnürt, zuletzt allerdings 2007. Ball statt Puck, Turnhalle statt Eisstadion, Amateure mit und gegen Profi. Die Handschuhe im Design der Pittsburgh Penguins und das NHL-Logo auf dem Helm wiesen den Verteidiger in Kleinigkeiten als NHL-Star aus - seine drei Tore, sein Antritt, seine Ballannahme oder das einhändige Führen des Balles auch für alle sichtbar nach außen. Weniger gewohnt: Das Vollvisier. Doch Ehrhoff spielte diesmal auf eigenes Risiko, nicht durch eine Versicherung geschützt.

Als hätte jemand eigens die Geschichte des Abends für ihn geschrieben, war Ehrhoff es selbst, der nach 5:25 Minuten mit einem Handgelenkschuss das 1:0 erzielte. Die Halle jubelte frenetisch. Zwei Tore folgten, dazu zwei Assists. Beim zwischenzeitlichen 11:2 spielte er vom eigenen Bullykreis aus einen millimetergenauen 35-Meter-Pass zu Nico Böckels (es gibt kein Icing oder Abseits beim Skaterhockey), der den Ball ins Tor abfälschte.

"Es hat mir sehr Spaß gemacht", sagte Ehrhoff, der nach Ende des Spiels noch auf der Spielfläche vom Hallensprecher unter Applaus einige Fragen gestellt wurden. Noch sei er nicht ganz wieder fit, das habe er auch gemerkt. In der NHL hat er zuletzt am 24. März gespielt, in 49 Partien gelangen ihm drei Tore und elf Vorlagen. "Noch weiß ich nicht, wie es weitergeht", sagte er. Im Juli werde eine Entscheidung fallen. Der Abschied aus Pittsburgh ist aber bereits beschlossene Sache.

Bilder vom Skaterhockey-Spiel mit Christian Ehrhoff (8 Einträge)

 

Ehrhoff ist nicht der einzige Eishockey-Profi oder Nationalspieler, der im Sommer Skaterhockey spielt: Marcel Noebels läuft für die Bockumer Bulldogs (ebenfalls Krefeld, aktuell aber verletzt) auf, Marcel Müller für die Berlin Buffalos, René Röthke für den IHC Atting (bei Straubing). Dazu kommen etliche Zweitliga- und Oberligaspieler. Allerdings stehen diese Profis meist nur im Sommer für wenige Monate zur Verfügung. Die Saison dauert (anders als in der vom DEB organisierten DIHL) von März bis spät in den November hinein, wenn in den Playoffs der deutsche Meister ermittelt wird. Titelverteidiger ist Köln.

So viele Zuschauer wie bei Ehrhoffs Saisondebüt haben die Clubs, die in Turnhallen (Krefeld, Köln, usw), eigenen Skaterhockeyhallen (Essen, Augsburg) oder auch noch Eisstadien (meist in Bayern) spielen, eher selten und die Stars dieses Sports wie Nationalspieler Lukas Fettinger (Augsburg) oder die Weisheit Brüder Robin und David (Köln) sind echte Amateure. Schon deshalb bedeutete nicht nur für die Verantwortlichen der Skating Bears und die zahlreichen Spieler auch aus dem Nachwuchs, sondern auch für die gesamte 1. Bundesliga und die Sportart Ehrhoffs Spiel einen enormen Imagegewinn.

Michael Bauer/Benedikt Kubatzki


Kurznachrichtenticker

  • vor 5 Stunden
  • Emily Nix, Erstreihenstürmerin der deutschen Nationalmannschaft, steht vor einem Wechsel nach Schweden. Die SDHL gilt als stärkste europäische Liga. Der ERC Ingolstadt vermeldet ihren Abgang.
  • vor 20 Stunden
  • Das Teilnehmerfeld des Spengler Cups in Davos ist komplett. Neben dem Gastgeber und Team Canada sind die Straubing Tigers, der HC Dynamo Pardubice (Tschechien), der HC Fribourg-Gottéron (Schweiz) und Kärpät Oulu (Finnland) beim Traditionsturnier von 26. bis 31. Dezember am Start.
  • vor 20 Stunden
  • David Keckeis, der in den vergangenen zwei Jahren als Assistent der Geschäftsführung fungierte, wurde nun zum Leiter der Geschäftsstelle ernannt der Ravensburg Towerstars ernannt. Daniel Heinrizi wird seine neue Aufgabe als Sportdirektor bei den Löwen Frankfurt früher antreten.
  • vor 7 Tagen
  • TV-Auftritt: Bundestrainer Harold Kreis ist heute Abend, nach dem Länderspiel gegen Österreich, im „Aktuellen Sportstudio" zu Gast. Die ZDF-Sendung ist im Livestream um 22.30 Uhr und im TV-Kanal um 23 Uhr zu sehen.
  • vor 7 Tagen
  • Ilpo Kauhanen wird neuer Goaliecoach des ERC Ingolstadt (PENNY DEL) und kehrt damit an seine ehemalige Wirkungsstätte zurück.
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