Bernie Englbrecht
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Bernie Englbrecht ist neuer Sportlicher Leiter beim EVL Landshut. Außerdem bleibt Christian Donbeck weiter Geschäftsführer. Das wurde bei einem von zahlreichen Medien und Fans verfolgten Pressegespräch am Dienstag in Landshut bekannt gegeben.
Englbrecht soll Interimstrainer Ewald Steiger bei seiner Arbeit unterstützen und mit seinen Kontakten auch bei der Komplettierung des Kaders mithelfen. Englbrecht ist auch für die Ausgestaltung der Spielerverträge mit verantwortlich und äußerte sich dabei deutlich: "Was hier teilweise an Spielern gezahlt wird, ist merkwürdig. Hier verdient mancher Spieler mehr als die Spieler in Straubing", erklärte er und ergänzte: "Wir brauchen sechs gestandene Verteidiger und vier Sturmreihen."
Momentan habe man erst drei gestandene Verteidiger im Team. Deutliche Worte fand er für den Tryout-Spieler Jackson Kuhn, der eher ein "Hobbyspieler" und vielmehr eine "Katastrophe" sei. Dominik Hammer stellte er dagegen ein gutes Zeugnis aus. Englbrecht war bis zum Ende der vergangenen Saison Co-Trainer in Straubing. Nun kehrt er nach Landshut zurück, wo Sohn Max auch wieder im Tor steht. "Ich mache das nicht aus finanziellen Gründen, sondern weil ich diesem Verein sehr verbunden bin. Wenn das Schiff zu sinken droht, muss man versuchen, es wieder in die Spur zu bringen. Und dabei möchte ich gerne mithelfen. Die Mannschaft braucht eine starke Hand."
Die Vorwürfe gegen Christian Donbeck sollen derweil geprüft werden, hieß es. Man wolle aber weiter zusammenarbeiten. Jörg Wollny, treuhänderischer Gesellschafter, sagte: "Was zwischen Herrn Beck und Herrn Donbeck besprochen wurde, wissen wir nicht." Die von Rainer Beck öffentlich erhobenen Vorwürfe gegenüber Donbeck hätten sich nach den bisherigen Prüfungen nicht erhärtet. "Wenn sich aber ein anderer juristischer Stand ergibt, werden wir das Ganze natürlich nochmals prüfen", sagt Wollny. Zur Kontrolle der Arbeit der LES GmbH wird außerdem ein Beirat aus Vertretern des Stammvereins, der Stadt Landshut und den Sponsoren eingesetzt. Hierzu bedarf es noch einer Satzungsänderung der LES GmbH.
Für die Zukunft der LES GmbH strebt Wollny eine Aufteilung der Anteile auf acht bis zehn Gesellschafter, einer davon solle auch der Stammverein EV Landshut, an. Erste Gespräche mit interessierten Gesellschaftern seien bereits geführt worden. "Wir haben in den letzen Wochen alles getan, um das Landshuter Eishockey im Profibereich zu halten. Jetzt müssen wir alle an einem Strang ziehen", erklärte der treuhänderische Gesellschafter, der außerdem versicherte, dass der Etat des EVL für die kommende Oberliga-Saison aus "heutiger Sicht" abgesichert sei. Spätestens in der kommenden Saison wolle man auch den "alten" Namen EV Landshut und das Logo des Stammvereins wieder annehmen, sagte EVL-Vorsitzender Helmut Barnerssoi.
Die Lizenzierung für die DEL2 sei im Übrigen an an zwei fehlenden Unterschriften von Rainer Beck gescheitert - zum einen für die Verlängerung des Gesellschafterdarlehens und einer Patronatserklärung über eine vorhandene bilanzielle Überschuldung. Beides hätte Beck bis 30. Juni unterschreiben müssen, die Unterschrift sei allerdings erst am 10. Juli gekommen.