Jahrhundert-Spieler Erich Kühnhackl feiert am Samstag seinen 65. Geburtstag. Foto: imago
Er hatte geniale Momente. Bei manchen seiner Aktionen hielten die Zuschauer die Luft an und es schien, als würde für einen Augenblick die Zeit stillstehen. Doch die konnte auch ein Erich Kühnhackl nicht anhalten. An diesem Samstag wird Deutschlands bekanntester Eishockeyspieler 65 Jahre alt. Im nachfolgenden Interview spricht der Landshuter über seinen Jubeltag, den neuen DEB-Präsidenten Franz Reindl und die verschiedenen Aufgaben im Zusammenhang mit seiner Stiftung.
Herr Kühnhackl, 65 Jahre - das ist für viele Menschen der wichtigste Geburtstag: Abschied vom Arbeitsalltag und hinein in den verdienten Ruhestand. Wie sieht das bei Ihnen aus?
Erich Kühnhackl: "Ich hoffe, dass ich nie in den Ruhestand gehen muss, weil ich das nicht aushalten würde. Den ganzen Tag zu Hause zu sitzen, das wäre nichts für mich."
Ein Grund für Ihren Rückzug aus dem DEB-Präsidium im Sommer vergangenen Jahres war ein verlockendes Angebot aus der Wirtschaft. Was ist daraus geworden?
Kühnhackl: "Ich bin einfach zu viel in Sachen Eishockey unterwegs. Meine Stiftung, der Nachwuchs und all die anderen Sachen sind enorm zeitaufwändig. Am Freitag war ich zum Beispiel bei einem Treffen mit den Bronze-Jungs in Innsbruck, bei dem auch der Bayerische Rundfunk zu Gast war."
DEB-Präsident Franz Reindl hat seit seiner Amtsübernahme viel bewegt. Wie beurteilen Sie das?
Kühnhackl: "Absolut positiv! Es ist schön zu sehen, dass mit der DEL, DEL2, dem DEB und seinen Landesverbänden alle wieder enger zusammengerückt sind. Und wenn es 2018 wieder Auf- und Abstieg zwischen DEL und DEL2 gibt, sind wir auf dem richtigen Weg."
Für viele sind das deutsche Eishockey und der Name Erich Kühnhackl untrennbar miteinander verbunden. Welche Aufgabe könnte Sie noch einmal reizen?
Kühnhackl: "Ich muss keine Aufgabe mehr haben. Durch meine Stiftung bin ich immer nah am Eishockey dran. Es gibt viele Wege zu helfen, wenn man sich mit seiner Sportart identifiziert. Ich mache das jedenfalls gerne."
Ihr Sohn Tom kämpft in Pittsburgh weiter um eine Chance in der NHL. Mit 23 Jahren müsste er den Sprung jetzt schaffen. Oder sehen wir ihn demnächst bei einem deutschen Club?
Kühnhackl: "Er hat sich im Sommer zusammen mit Tobias Rieder extrem gut vorbereitet. In einem Testspiel hat sich Tom dann leider verletzt. Ich hoffe sehr für ihn, dass er sich seinen Traum von der NHL erfüllen kann, wenn er in drei bis vier Wochen zurückkommt."
Wie wird am Samstag gefeiert?
Kühnhackl: "Oh... Keine Ahnung. Das müssen Sie meine Frau und meine Kinder fragen. Ich bin kein Party-Löwe und meine Freunde sind auch nicht böse, wenn wir es ein wenig ruhiger angehen lassen."
Interview: Willi Lüdeking