Anzeige
Montag, 2. November 2015

Einfach nur Emotionen oder doch zu viel des Guten? Die "Schlacht" von Kassel: Wenn die letzten 60 Sekunden 30 Minuten dauern

Immer wieder flogen am Sonntag in Kassel die Fäuste. Foto: Diekmann

Mit Galerie: Dass Eishockey ein körperbetonter Sport ist, in dem häufig Emotionen eine große Rolle spielen und hin und wieder auch mal die Fäuste fliegen, ist bekannt, gewollt und wird auch gemocht. Ob aber die Szenen, die sich am Sonntag bei der Begegnung zwischen den Kassel Huskies und den Fischtown Pinguins abgespielt haben, noch in einem vernünftigen Rahmen abgelaufen sind, darf zumindest bezweifelt werden. Stolze 254 Strafminuten sprachen die Schiedsrichter aus. Dabei sahen die 3.200 Zuschauer zunächst ein normales Eishockeyspiel.

Zumindest fast, denn noch vor dem ersten Bully sorgte ein technisches Problem mit der Beleuchtung für einen verspäteten Spielstart. Zum ersten Mal erahnen, welche Richtung die Partie noch nehmen könnte, ließ sich dann gegen Ende von Drittel zwei, als Kassels Jean-Michal Daoust und Bremerhavens Radek Havel nach einem Bandencheck aneinander gerieten.


Doch was als einzelnes Ereignis begann, uferte schließlich aus. Denn nachdem 65 Sekunden vor Ende beim Spielstand von 5:2 für die Gäste Husky Carter Proft und Pinguin Gabe Guenzel aneinander gerieten und sich kaum mehr trennen ließen, begann eine wahre Box-Show. Nach nahezu jedem Bully flogen die Fäuste. Von Fairplay war beiderseits nicht viel zu merken. Schiedsrichter, die umgerannt wurden und einige blutige Nasen sowie kleinere Platzwunden, sind das Ergebnis der "Fight-Night".

Auslöser soll ein Kasseler Spieler gewesen sein, der Bremerhavens Torhüter Jerry Kuhn absichtlich gefoult haben soll, um ihn zu verletzen. "Der Torhüter wurde von uns nicht attackiert", stellte Kassels Trainer Rico Rossi in der anschließenden Pressekonferenz klar, worauf hin sein Gegenüber Ben Doucet befand, dass Rossi wohl einen weißen Stock und einen Hund benötige.

Bis zum nächsten Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten Anfang Januar ist zwar noch lange hin, so schnell vergessen wird dieses Spiel aber wohl keine der beiden Seiten.

Bilder vom Spiel (7 Einträge)

 

Anzeige
Anzeige

Notizen

  • gestern
  • DEL2-Team Eisbären Regensburg bauen weiterhin auf Torhütertrainer Joey Vollmer. Der Ex-DEL-Goalie arbeitet seit 2022 mit den Oberpfälzern zusammen.
  • gestern
  • Nach seinem Karriereende in der NHL wird Torhüter Marc-André Fleury (40) noch einmal das Trikot der kanadischen Nationalmannschaft tragen und für die Ahornblätter bei der Eishockey-WM 2025 auflaufen. Dort trifft er unter anderem auf Sidney Crosby und Nathan MacKinnon (siehe Link).
  • [mehr]
  • vor 2 Tagen
  • Nord-Oberligist Erfurt verlängert mit Stürmer Louis Postel, der somit in eine zweite Saison in Thüringen gehen wird. Der 21-Jährige kam vergangenes Jahr von Bayernligist Landsberg zu den TecArt Black Dragons und verbuchte in 18 Spielen drei Tore und fünf Assists.
  • vor 4 Tagen
  • Das Teilnehmerfeld für den Gäubodenvolksfest-Cup 2025 in Straubing steht - es ist ein rein bayerisches. Vom 15. bis 17. August messen sich der ERC Ingolstadt, die Nürnberg Ice Tigers, die Straubing Tigers und die Augsburger Panther miteinander.
  • vor 4 Tagen
  • Die Finalisten um die Lady Byng Trophy in der NHL stehen fest: Jack Eichel (Vegas Golden Knights), Anze Kopitar (L.A. Kings), Brayden Point (Tampa Bay Lightning). Der Preis wird alljährlich für gutes Benehmen in Kombination mit guten Leistungen vergeben.
Anzeige

Die Eishockey NEWS-App

Lesen Sie jetzt alles über die schnellste Mannschaftssportart der Welt auf Ihrem Tablet oder Smartphone. Alle deutschen Ligen, die NHL und die europäischen Clubs finden Sie auf einen Klick. Mit allen Artikeln und Bildern.