Symbolfoto. Foto: imago
Die NHL hat am Montag die Bilanz zum ersten Saisonviertel veröffentlicht, das am Abend erreicht wird. 307 von 1.230 Spielen waren bis Sonntag gespielt, die Dallas Stars und die Montreal Canadiens sind mit 34 Punkten die beiden besten Teams, die Colorado Avalanche und die Edmonton Oilers mit 15 Punkten die schlechtesten. Schon jetzt haben diese nur geringe Chancen, die Playoffs zu erreichen. Chicagos Patrick Kane (34) führt vor den beiden Dallas-Stürmern Tyler Seguin (30) und Jamie Benn (29) die Scorerliste an.
Doch die Tore sind es, die nach wie vor der Liga Sorge bereiten und die Diskussionen um neue Regeln. Rund 5,3 Treffer im Schnitt fielen bislang in den Spielen der Saison 2015/16 - und damit immerhin 0,2 Tore pro Partie weniger, als es noch in der Spielzeit 2014/15 der Fall gewesen war. Damit ist der derzeitige Wert nur noch weitere 0,2 Tore pro Spiel vom absoluten Tiefstwert der Historie entfernt, der in der 2003/04 erreicht wurde (5,14).
"Vielleicht müssen wir uns das tatsächlich überlegen", meinte Colin Campbell, der Director of Hockey Operations der NHL, am Rande des Treffens der General Manager der Liga Mitte November. "Bei mir zu Hause in der Scheune stehen noch immer gleich vier verschiedene Modelle, die in der Vergangenheit getestet wurden", so Campbell, der allerdings anfügte, dass zunächst einmal ausführlich über die Möglichkeiten nachgedacht werde, die Ausrüstung der Torhüter zu reduzieren. Aber auch eine wieder schärfere Regelauslegung wie nach dem Lockout 2004/05 wird von Experten gefordert.
Eine neue Regel hat derweil schon für Erfolg gesorgt: 64 Spiele (20,8 Prozent) endeten nach 60 Minuten Unentschieden. 44 oder 68,8 Prozent fanden in der Overtime, die durch drei gegen drei auf dem Eis viel mehr Spektakel bildet einen Sieger. In der ganzen letzten Saison, als noch vier gegen vier gespielt wurde, wurden 136 von 306 Spielen oder 44,4 Prozent in der Verlängerung entschieden. Vor einigen Jahren noch als Innovation gelobt, möchte die Liga das Penalty-Schießen mittlerweile vermeiden.
50-mal wurde von den Trainern die Coach's Challenge angewandt, zwei Drittel der zuvor auf dem Eis getroffenen Entscheidungen wurden aber bestätigt, nur 17 von den 50 wurden widerrufen. 36-mal ging es um Torhüterbehinderung (nur neun Entscheidungen widerrufen), 14-mal um Abseits (acht Entscheidungen widerrufen).
Washingtons Goalie Philipp Grubauer hatte im Interview mit Eishockey NEWS vor einer Woche gesagt, die Coach's Challenge werde viel zu oft benutzt: "Gefühlt beinahe bei jedem Tor. Es wäre sinnvoller, sie nur in den Playoffs oder bei wichtigen Spielen einzusetzen. Wie viele Tore nicht gegeben wurden, weil ein Torhüter nur minimal berührt wurde, hat ja auch wieder Auswirkungen auf das Ganze."
Michael Bauer/Joachim Meyer