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Die Fanseele kocht vor dem Derby zwischen Heilbronn und Bietigheim am Freitag. Grund dafür sind Vorfälle aus dem letzten Derby im Bietigheimer Ellental am 18. Oktober. Damals kam es auf dem Parkplatz vor der Halle zu Ausschreitungen zwischen Heim- und Gästefans. Auf Betreiben der Bietigheimer Polizei hat die Liga nun gegen vier beteiligte Personen - je zwei aus Bietigheim und Heilbronn - ein deutschlandweites Stadionverbot erlassen.
Dagegen setzt sich jetzt die Fanszene Bietigheim zur Wehr. So sei die Aggression von den Gäste-Fans ausgegangen und die Polizei sei viel zu spät vor Ort gewesen, obwohl das Match als Risikospiel eingestuft wurde. Auf der auf den Parkplatz gerichteten Überwachungskamera sei dies auch zu sehen gewesen, weshalb die Bietigheim Steelers und Geschäftsführer Volker Schoch zunächst das Stadionverbot auch abgelehnt hätten.
"Es gibt hier klare Vorgaben", sagt DEL2-Geschäftsführer Rene Rudorisch. "Es liegt eine Anzeige und ein Verfahren der Polizei vor. Und wenn es ein behördliches Verfahren gibt, dann sind wir verpflichtet, ein bundesweites Stadionverbot zu verhängen. Wenn das Verfahren eingestellt wird, dann gibt es natürlich die Möglichkeit, das Stadionverbot wieder aufzulösen."
So lange will die Bietigheimer Fanszene aber nicht warten: Deshalb haben die Gruppen Ice-Hawks 94, Ragazzi Bietigheim, Colors of Bietigheim, Generazione Bietigheim und weitere Teile der aktiven Fanszene beschlossen, das Derby am Freitag in Heilbronn zu boykottieren. "Uns allen ist bewusst, dass dies in allererster Linie unsere Mannschaft trifft, welche wir an dieser Stelle um ihr Verständnis bitten wollen. Leider lässt uns die Darstellung der Geschehnisse durch die Bietigheimer Polizei jedoch keine andere Wahl", so die Fanszene in einer Stellungnahme.