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Montag, 4. Januar 2016

Spektakel vor fast 70.000 Fans So haben deutsche Fans das NHL Winter Classic Game in Boston erlebt

Foto: Alberstadt

Am Neujahrstag um 15:00 Uhr aufstehen kann - je nachdem wie die Silvesterparty war - durchaus vorkommen. Wir machen das heute in Boston genauso, nur dass es in unserer Zeitzone schon 9:00 Uhr morgens ist. Überhaupt haben wir gestern nicht so exzessiv gefeiert, denn: Wir fahren heute zum NHL Winter Classic und sehen mit dem Spiel Boston Bruins gegen die Montreal Canadiens eine der Original-Six-Rivalitäten mit knapp 70.000 Zuschauern im Gillette Stadium.

Nach einer kurzen Dusche und dem "Einpacken" in warme Kleidung, die die meisten vermutlich schon am Vorabend rausgelegt haben, treffen wir uns eine Dreiviertelstunde später und machen uns auf den Weg zur Boston Back Bay Station. Hier fährt der ebenso ausverkaufte Sonderzug zum Winter Classic ab, und nach ungefähr einer Stunde Fahrt kommen wir an.

Das Gillette Stadium wirkt bereits von der Zugstation aus mächtig, und ebenso mächtig der Parkplatz davor. Hier trotzen bereits Fans aus Boston und Montreal dem Wetter und grillen. "Tailgating" ist der amerikanische Fachbegriff für die selbst gemachte Pre-Game-Party, die man von Footballspielen kennt. Rund um das Stadion finden sich verschiedene, typisch amerikanische Essens- und Fanartikel-Stände, sodass jeder die Möglichkeit hat, sich zwar ungesund, aber dafür lecker auf das Spiel vorzubereiten.


Fan-Bilder vom Winter Classic (28 Einträge)

 


Wir haben Tickets im Mittelrang hinter dem Tor, und sitzen alle zusammen. Die Sicht ist für ein Freiluft-Spiel ausgesprochen gut. Die Spannung steigt, die Temperatur fällt. Und wer bei der Hymne noch nicht in den Bann dieses Sportereignisses gezogen wurde, der wurde buchstäblich vom Flugzeug der US Air Force im Anschluss abgeholt.

Die Bruins verschlafen den Start und Montreal geht schnell mit 1:0 in Führung. Im zweiten Drittel kommen die Braunbären deutlich besser aus der Kabine als zuvor. Montreal allerdings ist weiterhin nicht zu unterschätzen und erhöht auf 2:0 und 3:0. Dass die heiße Schokolade so langsam an allen Ständen ausverkauft war, war für unsere Reisegruppe - die zum Großteil mit den Bruins sympathisiert - somit nicht der einzige Grund zur Sorge. Und als Boston Anfang des dritten Drittels auf 1:3 verkürzt, lebt auch das Gillette Stadium wieder auf und wird zum Heim-Stadion, auch wenn man den Heimvorteil durch die Fans ganz und gar nicht mit einem deutschen Derby vergleichen kann. Die schwarzgelben Mützen erheben sich von den Sitzen und die ersten "Let's go Bruins"-Sprechchöre machen sich auf den Weg durch das Rund. Am Ende beenden die Montreal Canadiens mit Max Paciorettys 4:1 und kurz darauf dem 5:1 diese wieder und machen den Sack zu. Wir sehen unterm Strich ein gutes Spiel, das die Canadiens vollkommen zurecht gewinnen.

Nach dem Spiel haben wir eine halbe Stunde Zeit, um die Rückreise anzutreten und die Plätze im Zug einzunehmen. Das ist für deutsche Verhältnisse recht knapp, funktioniert aber alleine aufgrund der Kälte sehr gut. Vorbei an unzähligen Bruins- und Habs-Fans, Polizisten, und Leuten, die entwertete Tickets aufkaufen möchten oder trommelnd mit leeren Farbeimern Musik machten, sitzen wir schnell im Zug und tauen auf. Es ist geschafft.

Mit diesen Eindrücken im Gepäck ist selbst für die Bruins-Fans unter uns das Endergebnis mehr als entschädigt. Am Hotel angekommen finden sich die meisten entweder in der Badewanne, oder aber in der Cheesecake Factory bzw. dem offiziellen Irish Pub der Dropkick Murphys "McGreevy's" wieder, um gemeinsam den Abend in angenehmer Atmosphäre und mit Anaheim Ducks gegen Vancouver Canucks auf den Bildschirmen ausklingen zu lassen. Alles in allem war es ein einmaliges Erlebnis und ein Lebenstraum, der nun Wirklichkeit geworden ist.

Chantalle Alberstadt
SportFanReisen


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