Liga verzichtet auf den Superstar Kader für das NHL-All-Star-Game stehen - ohne Sidney Crosby

Die Kader für das NHL-All-Star-Game Ende Januar in Nashville sind komplett. Nachdem bereits in der vergangenen Woche Altstar Jaromir Jagr (Florida Panthers), Alex Ovechkin (Washington Capitals), Patrick Kane (Chicago Blackhawks) sowie Rauhbein John Scott (Arizona Coyotes) von den Fans zu den Kapitänen ihres jeweiligen Divisionsteams gewählt worden waren, hat das Hockey Operations Department der Liga nun die übrigen 40 Akteure für das Event benannt. Wie üblich wird jedes NHL-Team durch mindestens einen Spieler vertreten.

Die größte Delegation dürfen dabei die Florida Panthers, die Washington Capitals und die gastgebenden Nashville Predators schicken, die jeweils drei Akteure stellen. Für die Panthers gehen neben Jagr Abwehr-Talent Aaron Ekblad sowie Goalie Roberto Luongo aufs Eis, die Hauptstädter schicken neben Ovechkin Spielmacher Nicklas Backström sowie Braden Holtby, und Nashville wird durch seine beiden Top-Verteidiger Roman Josi und Shea Weber sowie durch Schlussmann Pekka Rinne vertreten. Mit Kane, Jamie Benn und Tyler Seguin aus Dallas, Vladimir Tarasenko (St. Louis Blues), Erik Karlsson (Ottawa Senators) sowie Taylor Hall (Edmonton Oilers) sind auch die sechs aktuell führenden der NHL-Scorerliste mit von der Partie.

Zu den überraschenderen Nominierungen zählen Torontos Angreifer Leo Komarov, der in der laufenden Spielzeit zwar bereits 15 Treffer erzielen konnte, eigentlich jedoch nicht als klassicher Scorer gilt, und Anaheims Goalie John Gibson, der hervorragende Statistiken aufweisen kann, allerdings auch erst 16 Begegnungen bestritten hat. Auch dass Verteidiger Dustin Byfuglien und nicht der ehemalige Münchner Blake Wheeler die Winnipeg Jets repräsentieren darf, war nicht unbedingt zu erwarten gewesen.

Ebenfalls spannend ist auch immer der Blick auf die Namen, die nicht zum Schaulaufen der Stars eingeladen wurden. Aus deutscher Sicht durfte sich Leon Draisaitl nach 32 Scorer-Punkten aus 31 Einsätzen Hoffnungen machen, wurde jedoch nicht nominiert. Mit John Klingberg von den Dallas Stars wird zudem auf den nach Punkten derzeit zweiterfolgreichsten Verteidiger der NHL verzichtet.

Die mit Abstand größte Aufmerksamkeit erregt allerdings das Fehlen von Superstar Sidney Crosby. Dass die Liga freiwillig auf eines der prägendsten Gesichter ihrer Sportart verzichtet, erstaunt auf den ersten Blick, zumal der 28-Jährige nach einem schwachen Saisonstart bei den Pittsburgh Penguins zuletzt immer besser in Fahrt gekommen ist. Crosby gilt jedoch nicht als großer Freund des Events, seit seinem NHL-Debüt 2005 nahm er erst einmal am All-Star Game teil. Voriges Jahr wurde der Angreifer sogar für eine Partie gesperrt, nachdem er in der letzten Begegnung vor der All-Star-Pause noch auf dem Eis gestanden hatte, seine Teilnahme an der Veranstaltung dann aber aufgrund einer vermeintlichen Verletzung abgesagt hatte.

Gecoacht werden die All-Star-Teams 2016 von Gerard Gallant (Florida Panthers), Barry Trotz (Washington Capitals), Lindy Ruff (Dallas Stars) sowie Darryl Sutter (Los Angeles Kings), die mit ihren Mannschaften in der jeweiligen Division momentan den höchsten Punkteschnitt aufweisen können. Das NHL-All-Star-Game wird in dieser Saison erstmals in einem Turnierformat und bei Drei-gegen-drei auf dem Eis ausgetragen.

Stefan Wasmer