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Sonntag, 24. Januar 2016

Nach Siegtreffer bei längstem Penalty-Schießen Memmingens Julia Seitz: "Ich habe alles ausgeblendet und mich spontan für den Winkel entschieden"

Julia Seitz (hier im Trikot der Nationalmannschaft) verwandelte den entscheidenden Penalty beim Weltrekordspiel. Foto: imago

Die Eishockeywelt hat einen neuen Weltrekord. Aber nicht die Top-Clubs aus der NHL oder der KHL zeichnen dafür verantwortlich. Und blickt man über die Männermannschaften Europas, wird man auch hier nicht fündig. Vielmehr waren es die Frauen des ECDC Memmingen und der Bergkamener Bären. Am Samstag standen sich beide Teams für ein Ligaspiel in der Frauenbundesliga gegenüber. Nachdem es nach regulärer Spielzeit 3:3 stand, musste das Penalty-Schießen entscheiden. Hier verwandelte Memmingens Julia Seitz (21) den insgesamt 53. Versuch und erzielte somit den Siegtreffer.

Frau Seitz, was ging Ihnen zunächst die lange Zeit während des Penalty-Schießens auf der Bank und schließlich bei Ihrem Versuch auf dem Eis durch den Kopf?
Julia Seitz: "Auf der Bank wurden wir langsam schon ein wenig ungeduldig, weil wir das Spiel unbedingt gewinnen wollten. Auf dem Eis habe ich dann gedacht, dass ich den machen muss, damit das Spiel ein Ende hat. Ich habe zuvor ausgemacht, dass ich entweder mit der Rückhand oder oben links schießen werde. Schließlich habe ich alles ausgeblendet und mich spontan für den Winkel entschieden."

War einem während des Penalty-Schießens schon klar, was genau da passiert?
Seitz: "Währenddessen noch nicht. Aber nach dem Sieg war es natürlich eine nette Sache, dass man gleichzeitig Rekordhalter ist. Auch für das Fraueneishockey ist das eine tolle Sache. Vielleicht wird es dadurch noch ein wenig gepusht."

Im Spiel selbst war Memmingen zunächst 0:2 und später mit 1:3 in Rückstand. Wie haben Sie das Spiel gesehen?
Seitz: "Wir hatten einen schweren Start ins Spiel, haben uns aber nach und nach gesteigert. Am Ende sind wir früh volles Risiko gegangen, haben die Torfrau vom Eis genommen und sind mit dem Ausgleich belohnt worden."

Im Fraueneishockey spielt man üblicherweise Samstag und Sonntag gegen denselben Gegner. So standen sich Memmingen und Bergkamen nur wenige Stunden nach dem Rekord-Spiel erneut gegenüber. Mit welchem Gefühl?
Seitz: "Wir haben den Samstag komplett ausgeblendet und bei null angefangen. Wir hatten aber wieder einen schlechten Start und lagen wieder mit 0:2 zurück. Aber am Ende haben wir auch am Sonntag gezeigt, dass wir die bessere Mannschaft waren."

In der Tabelle führt der ECDC das Feld aktuell an, hat aber auch bereits teilweise einige Spiele mehr absolviert als die Konkurrenz. Wie schmerzlich kann der verlorene Punkt beim Penalty-Sieg im Kampf um die Meisterschaft noch werden?
Seitz: "Der kann in der Tat noch schwer wiegen. Aber Bergkamen hat gezeigt, dass sie gutes Eishockey spielen können, wie auch Ingolstadt und Berlin. Ich denke, dass die Runde bis zum Schluss spannend bleiben wird."

Interview: Alexander Skasik


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Notizen

  • vor 2 Stunden
  • Angreifer Tanner Kaspick (27), in der abgelaufenen Saison 2024/25 als Nachverpflichtung mit neun DEL-Einsätzen (drei Scorer-Punkte) im Trikot der Grizzlys Wolfsburg, wechselt zum slowakischen Erstligisten HKM Zvolen.
  • vor 5 Stunden
  • Verteidiger Kilian van Gorp verlängert seinen Vertrag bei den Tilburg Trappers. Der 30-Jährige, der in der abgelaufenen Spielzeit in 54 Spielen vier Tore und zwölf Assists verbuchte, wird damit bereits in seine zwölfte Saison im Trappers-Trikot gehen.
  • vor 23 Stunden
  • Jegors Kalnins hat seinen Vertrag beim Nord-Oberligisten Herford verlängert und läuft auch 2025/26 für die IceDragons auf. Der 21-jährige Angreifer kam in der abgelaufenen Saison auf acht Punkte (zwei Tore) in 44 Partien für das Überraschungsteam der Oberliga Nord.
  • gestern
  • Josef "Beppo" Frank wird Co-Trainer bei den Tölzer Löwen in der Oberliga Süd. Der 40-Jährige war als Spieler mehrfach für seinen Heimatverein aktiv, zuletzt zwischen 2016 und 2018 – er spielte unter anderem aber auch für Rosenheim, Miesbach und den SC Riessersee.
  • vor 2 Tagen
  • Die Moncton Wildcats um Julius Sumpf müssen den Traum vom Memorial Cup begraben. Die Wildcats verloren am Freitag das Halbfinale gegen die London Knights mit 2:5, Sumpf gab eine Vorlage. Die Knights treffen am Sonntag im Finale auf die Medicine Hat Tigers.
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