Daniel Hopp mit Greg Ireland und Manager Teal Fowler (von links).
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In Mannheim stehen die Zeichen auf Sturm. Und dieser hat nun Trainer Greg Ireland aus dem Amt gefegt, wie Eishockey NEWS und der Mannheimer Morgen bereits am Mittwochabend vorab vermeldeten. Noch offen ist allerdings, wer die Nachfolge des Kanadiers antritt. Als heißer Kandidat gilt Larry Huras, der in der vergangenen Saison mit dem ERC Ingolstadt im DEL-Finale den Adlern unterlegen war und danach zu MODO Hockey nach Schweden wechselte. In Örnsköldsvik wurde der erfahrene Übungsleiter allerdings im November bereits wieder entlassen. "Wir haben über die gesamte Saison die notwendige Konstanz vermissen lassen", sagte Adler-Geschäftsführer Daniel Hopp. "Die jüngste Niederlagenserie hat nun dazu geführt, dass wir uns von Greg Ireland trennen."
Wie unzufrieden Hopp mit dem bisherigen Abschneiden des Titelverteidigers ist, machte der Adler-Gesellschafter in einem Interview mit dem Mannheimer Morgen deutlich. Der 35-Jährige vermied es dort bereits, Ireland das Vertrauen auszusprechen. "In der Situation, in der wir uns derzeit befinden, müssen wir natürlich alles hinterfragen. Und in diesem Prozess befinden wir uns momentan auch. Die Situation ist für uns nicht zufriedenstellend, und wir suchen momentan nach der bestmöglichen Lösung für den Club", sagte der 35-Jährige auf die Frage, ob Ireland noch beim ersten Spiel nach der DEL-Pause am 19. Februar in Schwenningen hinter der Bande stehen werde.
Auch die Tatsache, dass Ireland trotz der Krise in die kanadische Heimat geflogen ist und seinen Spielern eine Woche freigab, gefiel Hopp nicht. Kritik daran könne er "durchaus nachvollziehen". Letztlich sei die Entscheidung frühzeitig von den Trainern getroffen worden. Aber, so Hopp: "Mit erneut fünf Niederlagen im Gepäck hätte man diese Entscheidung seitens der Trainer hinterfragen können."
Der Clubchef nahm den bereits nach verkorkstem Saisonstart in den Fokus geratenen Coach nur ein wenig in Schutz. "Für die Leistung auf dem Eis sind die Spieler und die Trainer verantwortlich. Ich finde schon, dass das zusammengehört. Aber in unserem Geschäft fokussiert sich letztlich alles auf den Trainer. Greg Ireland arbeitet akribisch und bereitet die Mannschaft bestmöglich vor. Da aber weder Ergebnis noch Erlebnis stimmen, kommt Kritik auf, und damit setzen wir uns auseinander", erklärte Hopp.
Aber auch mit den Spielern geht Hopp hart ins Gericht. "Wenn man nach 44 Spielen mit 66 Punkten dasteht und die Konstanz über die gesamte Saison nicht vorhanden ist, muss man sich große Sorgen machen." Platz sechs, der die Direkt-Qualifikation für das Viertelfinale bedeuten würde, ist für den Meister inzwischen schon sieben Punkte entfernt. Es droht sogar das Verpassen der Endrunde, beträgt der Vorsprung auf Rang elf nur fünf Zähler. Hopp: "Mit unserer Mannschaft ist das ein absolutes Unding. Wir stellen den zweitschwächsten Angriff der Liga. Die Mannschaft ist im Vergleich zum vergangenen Jahr ein Schatten ihrer selbst."