Marcel Noebels
Foto: City-Press
Einen bitteren Abend erlebten am Freitag die Eisbären Berlin bei den Iserlohn Roosters: Trotz einer zwischenzeitlichen 3:0-Führung unterlag der DEL-Rekordmeister am Seilersee noch mit 3:4 nach Penalty-Schießen und musste die Tabellenführung an den EHC Red Bull München. Nach dem Spiel sprach Eishockey NEWS mit Eisbären-Angreifer Marcel Noebels.
Herr Noebels, der Knackpunkt dieser Partie war wohl, dass Ihr Team kurz vor dem Ende des zweiten Drittels einen Doppelschlag zum 2:3-Anschluss aus Iserlohner Sicht zuließ, oder?
Marcel Noebels: "Ja, das darf uns nicht passieren. Wir waren nach einem eigenen Doppelschlag mit 3:0 vorne und hatten das vierte Tor mehrmals auf dem Schläger, schießen es aber leider nicht und kassieren dann eine dumme Strafe, die zum ersten Iserlohner Tor führt. Dann verursachen wir 30 Sekunden später einen Penalty, den Iserlohn durch Brooks Macek auch verwertet, und so muss man insgesamt sagen, dass wir wirklich selbst schuld waren. Dazu kam aber natürlich auch, dass die Strafzeiten sehr ungleich verteilt waren (6:0 Powerplays für Iserlohn, d. Red.). Wir hätten schon auch gerne mal Überzahl gespielt..."
Trotz der ärgerlichen Niederlage ist es allerdings insgesamt bislang eine gute Saison für die Eisbären. Wie groß ist der Anteil von Coach Uwe Krupp am Erfolg?
Noebels: "Uwe ist ein Trainer, der ganz klare Vorstellungen von der Spielweise und der Spielstruktur, die er spielen lassen möchte, hat und diese Vorstellungen auch super vermitteln kann. Außerdem passt seine Spielidee auch einfach zu unserer Team-Chemie, und er ist natürlich auch eine Respektsperson für uns. Seine Historie als Trainer kann sich schon sehen lassen, und als Spieler hat er immer hart gearbeitet, bis zum Letzten gekämpft und so vorgelebt, was er auch von uns erwartet."
Sie persönlich sind mittlerweile seit knapp anderthalb Jahren wieder zurück aus Nordamerika. Wie sehen Sie aus eigener Erfahrung die Unterschiede zwischen dem nordamerikanischen und dem europäischen Eishockey?
Noebels: "Der größte Unterschied bleibt schlicht und einfach die kleinere Eisfläche in Nordamerika, die eine andere Spielweise erforderlich macht: Es muss schneller gespielt werden, die Scheibe wird häufiger tief gespielt als in Europa. Allerdings muss man auch sagen, dass in Deutschland immer ähnlicher wie in Nordamerika gespielt wird, was natürlich auch an den vielen nordamerikanischen Importspielern liegt. Durch die größere Eisfläche hat man in Deutschland zwar etwas mehr Raum und Zeit und das Körperspiel ist noch nicht auf dem Level des nordamerikanischen Eishockeys, aber nichtsdestotrotz haben wir mittlerweile auch in der DEL ein richtig gutes Niveau."
Interview: Ivo Jaschick