Frank Mauer
Foto: City-Press
Der EHC Red Bull München hat im Playoff-Viertelfinale der DEL gegen die Straubing Tigers die vorzeitige Entscheidung verpasst: Die Mannschaft von Trainer Don Jackson verlor am Dienstagabend mit 1:2 bei den Niederbayern, die in der Serie auf 1:3 verkürzen konnten. Nach der Begegnung sprach Eishockey NEWS mit Münchens deutschem Nationalspieler Frank Mauer.
Herr Mauer, kann man sagen, dass das heute das genaue Gegenteil zu Spiel zwei der Serie, als Straubing trotz leichter Vorteile verlor, war? Heute hatte insgesamt wohl Ihr Team etwas mehr vom Spiel...
Frank Mauer: "Die Straubinger sind auch heute sehr aggressiv aufgetreten, haben clever agiert und geschickt verteidigt. Ich denke, dass es ein Spiel auf Augenhöhe war. In meinen Augen war unser Problem heute, dass wir unsere Emotionen nicht immer im Griff hatten, denn bei fünf gegen fünf sehe ich uns eigentlich schon tonangebend. Insofern berauben wir uns unserer Stärken, wenn wir ständig auf der Strafbank sitzen."
Mitentscheidend für den Spielverlauf war sicherlich auch, dass Ihrer Mannschaft im zweiten Drittel in der großen Druckperiode nach dem Straubinger Führungstreffer nicht das 1:1 gelang, oder?
Mauer: "Wir waren da phasenweise wirklich drückend überlegen und haben uns viele Gelegenheiten herausgespielt, das stimmt. Leider war heute auch unser Powerplay ein bisschen glücklos. Straubing hat es, wie gesagt, auch gut gemacht, aber auch wir haben heute insgesamt wieder ein gutes Spiel gemacht. Das lässt uns gewissermaßen gelassen in Spiel fünf gehen, ohne dass wir uns zurücklehnen dürfen. Auch die beiden klaren Heimsiege in Spiel eins und drei sollten uns ein gutes Gefühl für das fünfte Spiel geben, aber natürlich geht es wieder bei 0:0 los."
Die Serie wirkt - selbst für die Playoffs - besonders emotional, sogar im Kabinentrakt ging es eben nach der Schlusssirene nochmal hoch her. Hätten Sie im Vorfeld erwartet, dass sich das Duell derart hochschaukelt?
Mauer: "Es ist eben gewissermaßen schon ein Derby. Zwischen Straubing und München gibt es nicht unbedingt viel Gegenliebe, beide Fanlager machen mächtig Stimmung auf den Rängen. Es macht jedenfalls Spaß, diese Serie zu spielen. Diese Nickligkeiten sind schließlich das Salz in der Suppe und genau das, was man sehen will und was die Playoffs ausmacht."
Sie persönlich wurden in der vergangenen Spielzeit mit den Adlern Mannheim DEL-Champion. Wie beurteilen Sie das aktuelle Leistungsvermögen der Münchener Mannschaft im Vergleich zum Mannheimer Meisterteam?
Mauer: "Ich sehe da eigentlich sehr viele Parallelen. Wie letztes Jahr Mannheim treten auch wir jetzt sehr dominant auf und haben viel individuelle Qualität, aber auch Kämpfer und Arbeiter in der Mannschaft. Eine Gemeinsamkeit ist auch, dass sich jeder auf jeden verlassen kann und wir genauso eine verschworene Einheit sind, wie es in der vergangenen Saison in Mannheim der Fall war. Nichtsdestotrotz gilt, dass jede Mannschaft individuell ist und ihre eigene Geschichte schreibt."
Interview: Stefan Wasmer