Führungstreffer: Torschütze Sebastian Furchner und Verteidiger Robbie Bina bejubeln das Wolfsburger 1:0.
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Die Grizzlys Wolfsburg stehen zum zweiten Mal in ihrer Clubgeschichte im Finale der Deutschen Eishockey Liga. Die Niedersachsen gewannen am Sonntagnachmittag das sechste Halbfinale bei den Ice Tigers aus Nürnberg mit 2:1 und setzten sich in der Serie damit mit 4:2 durch. Nürnberg hingegen verpasste die Gelegenheit, als erste Mannschaft überhaupt in der DEL-Geschichte einen 0:3-Serienrückstand auszugleichen und ein Spiel sieben zu erzwingen.
Dabei durften die Franken mit ihrer Leistung zunächst durchaus zufrieden sein. Die Ice Tigers dominierten das Geschehen im ersten Drittel eindeutig, nur selten konnten sich die Gäste aus der Autostadt aus der eigenen Zone befreien. 14:4 Torschüsse zu Gunsten Nürnbergs nach 20 Minuten waren beileibe kein Zufall. Weil die ganz großen Torgelegenheiten jedoch Seltenheit blieben, stand nach dem ersten Abschnitt auf beiden Seiten die Null.
Stattdessen gingen dann im Mitteldrittel sogar die Besucher in Führung - Ice-Tigers-Goalie Tyler Beskorowany sah beim Wolfsburger 1:0 durch Sebastian Furchner (27.) nicht ganz glücklich aus. Und es sollte für den Hauptrundensechsten noch bitterer kommen: Bei doppelter (!) eigener Überzahl kassierten die Nürnberger knapp fünf Minuten vor der zweiten Drittelpause bei einem Konter das 0:2 durch einen trockenen Abschluss von Verteidiger Jimmy Sharrow.
Wie bereits in den vorigen Begegnungen bewies die Mannschaft von Trainer Rob Wilson im Schlussabschnitt jedoch Charakter und Moral - und kam zurück: Ein Direktschuss von Dany Heatley (44.) nach Vorarbeit von Patrick Reimer brachte die Ice Tigers schnell wieder auf 1:2 heran. In der Folge erhöhte Nürnberg nochmals die Schlagzahl und kam bis in die Schlusssekunden immer wieder zu guten Gelegenheiten, doch mit der nötigen Portion Glück, Geschick und einem bärenstarken Torhüter Felix Brückmann konnten die Grizzlys ihren Vorsprung diesmal über die Zeit bringen und durften den Finaleinzug, welcher dem Team von Coach Pavel Gross im Übrigen auch einen CHL-Startplatz für die kommende Spielzeit sichert, bejubeln.