Kühnhackl gibt Vorlage, Stockschlag von Letang Tarasenko schießt Blues zum dritten Sieg: Meister Chicago steht kurz vor dem Aus

Die Chicago Blackhawks stehen kurz vor dem Playoff-Aus: Der amtierende Meister verlor am Dienstag auch sein zweites Heimspiel gegen die St. Louis Blues, diesmal mit 3:4, und liegt nun in der Serie mit 1:3 zurück. Schon in der Nacht zum Freitag können die Blues im Heimspiel den Einzug in die zweite Runde perfekt machen. Laut einer Statistik des Elias Sports Bureau haben Teams, die in einer Serie 3:1 führen eine 90-prozentige Wahrscheinlichkeit auf das Weiterkommen.

Vladimir Tarasenko war mit zwei Toren und einer Vorlage der Matchwinner für die Blues und Goalie Brian Elliott parierte 39 Schüsse der Hawks, nachdem er in Spiel drei schon 44 Saves hatte. Die Blackhawks führten durch Tore von Andrew Shaw und Duncan Keith im zweiten Drittel schon mit 2:1, ehe Tarasenko zweieinhalb Minuten vor dem Ende im Powerplay ausglich. Jaden Schwartz und Alexander Steen schossen bis zur 45. Minute einen Zwei-Tore-Vorsprung heraus, Keiths zweites Tor kam zu spät. Blackhawks-Goalie Corey Crawford lieferte sich mit Robby Fabbri einen kurzen Fight in der Rundung, nachdem Fabbri zuvor über ihn gefallen war - allerdings nach einem Check von Jonathan Toews. Bei Spielende erhielten gleich elf Spieler eine Spieldauerstrafe, so dass die Zahl der Strafminuten auf 140 stieg.

3:1 steht es auch in der Serie für den Tampa Bay Lightning gegen die Detroit Red Wings. Das Team aus Florida gewann dank eines Tores von Ondrej Palat drei Minuten vor dem Ende in Überzahl mit 3:2. Zuvor hatten die Red Wings die 2:0-Führung des Lightning nach zwei Treffern von Nikita Kucherov (mit fünf Toren Top-Torjäger in den Playoffs) ausgeglichen: Darren Helm und Gustav Nyqvist trafen im zweiten Drittel binnen fünf Minuten. Jonathan Drouin, der viele Wochen lang vom Club suspendiert war und als großer Trade-Kandidat galt, gab drei Vorlagen. Spiel fünf, in dem Tampa den Einzug in die zweite Runde klar machen kann, findet in der Nacht zum Freitag statt.

Die Pittsburgh Penguins sind in der Serie gegen die New York Rangers mit 2:1 in Führung gegangen. Goalie Matt Murray kehrte ins Tor der Pens zurück und parierte beim 3:1-Auswärtserfolg 16 Schüsse. Tom Kühnhackl gab zum Gamewinner von Matt Cullen die Vorlage. Er verhinderte, dass Dan Boyle vor Cullen, der zudem noch Keith Yandle narrte, an den Puck kam. Außerdem trafen Sidney Crosby und Kris Letang für die Pens. Letang könnte allerdings eine Sperre drohen. Denn er schlug Rangers-Stürmer Viktor Stalberg nach einem Zweikampf an der Bande mit dem Stock gegen den Hals. Dafür hatte er keine Strafe erhalten und Stalberg konnte auch weiterspielen.

Die Anaheim Ducks konnten nach zwei Heimniederlagen die Serie gegen die Nashville Predators verkürzen. Held des Abends war der dänische Goalie Frederik Andersen, der beim 3:0 in der Music City alle 27 Schüsse parierte. Er bekam seinen ersten Einsatz in den Playoffs 2016, nachdem zuvor John Gibson im Tor gestanden war. Jamie McGinn, Rickard Rakell und Chris Stewart erzielten die Tore für die Ducks.

Michael Bauer