Bundestrainer Marco Sturm steht vor seinem WM-Debüt.
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Die deutsche Eishockey Nationalmannschaft hat in der WM-Vorbereitung den dritten Sieg in Folge wegen einer mangelnden Chancenverwertung und unnötigen Fehlern in der Abwehr verpasst. Knapp 24 Stunden nach dem 4:3-Sieg in Riga gegen Lettland gab es gegen den gleichen Gegner eine 1:4-Niederlage.
Und die war eigentlich unnötig. Denn die Auswahl von Bundestrainer Marco Sturm war in den ersten 20 Minuten deutlich überlegen, vergab aber zu viele gute Tormöglichkeiten und verpasste es, eine deutlich höhere Führung als ein 1:0 herauszuschießen. Und im zweiten Teil des Spiels verlor man zunehmend die Linie und machte in der Abwehr zu viele leichte und unnötige Fehler.
Besonders gefährlich war bei Deutschland im Spiel nach vorne die neuformierte Paradereihe mit den beiden NHL-Profis Leon Draisaitl und Tobias Rieder sowie DEL-MVP Patrick Reimer. Nicht von ungefähr erzielte diese Reihe auch Treffer in der 13. Minute zum 1:0: Draisaitl bediente mustergültig Reimer und dessen Direktabnahme schlug unhaltbar im Netz ein. Aber auch davor und danach wirbelte diese Formation und stellte den Gegner immer wieder vor Probleme. Das Schuss-Verhältnis von 18 zu 3 zugunsten des DEB-Teams spiegelt das Kräfteverhältnis auf dem Eis auch wider.
Die mangelnde Chancenverwertung sollte sich aber rächen. Lettland war im zweiten Drittel deutlich agressiver und spätestens mit dem Ausgleich in der 32. Minute in Überzahl durch Redlihs kippte das Match. Lettland war nun deutlich stärker und schoss noch im zweiten Drittel den Führungstreffer. Auch im Schlussdrittel fand das deutsche Team nicht den Weg zurück ins Spiel. Vorne entwickelte man nicht mehr den nötigen Zug zum Tor und hinten leistete man sich unnötige Scheibenverluste. Die Folge: Lettland bestrafte dies mit zwei weiteren Treffern und nahm mit einem 4:1-Sieg Revanche für die Niederlage am Freitag.
Bundes-Trainer Sturm ließ wieder wie bisher in der Vorbereitung rotieren, so dass am Samstag Torhüter Timo Pielmeier, die Verteidiger Benedikt Brückner und Benedikt Kohl sowie die Stürmer Marcus Kink, Simon Danner und Niko Krämmer die Zuschauerrolle innehatten. "Wir wollen in der Vorbereitung verschiedene Formationen testen", erläutert Sturm.
Die nächsten beiden Spiele der Vorbereitung im Rahmen der Euro Hockey Challenge finden am kommenden Freitag (20 Uhr) und Samstag (19.30 Uhr) in Oberhausen jeweils gegen Weißrussland statt.
Lettland - Deutschland 4:1 (0:1, 2:0, 2:0)
Aufstellung: Niederberger - M. Müller, Ankert; C. Braun, Akdag; N. Goc, Reul; Ebner, Brandt - Gogulla, Schütz, Macek; Noebels, M. Goc, Pföderl; Ullmann, Hager, Flaake; Rieder, Draisaitl, Reimer;
Tore: 0:1 (12:43) Reimer (Draisaitl, Rieder), 1:1 (31:01) Redlihs (Dzerins, Siksna - PP1), 2:1 (36:44) Dzerins (Redlihs, Demiters), 3:1 (40:43) Indrasis (Meija), 4:1 (46:03) Indrasis (Meija); Strafminuten: Lettland 8, Deutschland 4; Zuschauer: 4.300 (in Riga).