Alexander Ovechkin und Sidney Crosby duellieren sich in Runde zwei der Playoffs.
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Die NHL hat "ihr" Duell: Nach dem knappen 1:0-Sieg der Washington Capitals am Sonntagnachmittag (Ortszeit) bei den Philadelphia Flyers steht das Zweitrundenduell zwischen den Capitals und den Pittsburgh Penguins fest. Ab Ende der Woche (Termine stehen noch nicht fest) heißt es somit: Sidney Crosby gegen Alexander Ovechkin.
Die sozialen Medien feierten das Duell am Sonntag unmittelbar nach Feststehen, auch die TV-Anstalten dürften sich freuen. Denn war bisher aufgrund des Fehlens der kanadischen Teams ein deutlicher Rückgang in den TV-Zahlen zu spüren, dürften nun die Quoten in die Höhe gehen, bzw. auf Normalniveau steigen. "Es ist offiziell, wir sehen uns in Runde zwei, Capitals", twitterten die Penguins am Sonntag, stellten aber in ihrer Fotomontage nicht das Duell Crosby gegen Ovechkin, sondern das russische mit Ovechkin gegen Evgeni Malkin in den Vordergrund.
Beide Superstars gewannen die wichtigsten Trophäen der NHL. Die Awards für den wertvollsten Spieler, den Top-Torschützen und den besten Punktesammler stehen bei beiden im Trophäenschrank. Auch die individuellen Statistiken sind auf einem ähnlichen Niveau: Der 30-jährige Ovechkin sammelte in zehn Spielzeiten seit seinem Draft 2005 in 839 Spielen 966 Scorer-Punkte (1,15 im Schnitt pro Spiel), der 28-jährige Crosby in 707 Spielen gar 938 Zähler (1,33 pro Spiel).
Nur in einer Statistik hat der Kanadier klar die Nase vorn, und das wird in den kommenden Wochen die Schlagzeilen prägen: Ovechkin gewann international "nur" Weltmeisterschaften, Crosby dagegen ist als zweimaliger Olympiasieger, Weltmeister und vor allem auch Stanley-Cup-Champion seit vergangenem Mai schon im Triple Gold Club. Im Titel-Jahr 2009 besiegten seine Penguins im Conference-Halbfinale die Capitals nach sieben spektakulären Spielen, die in einem Privatduell der beiden Hauptdarsteller mündeten. Crosby machte mit 13 Scorer-Punkten zwar einen weniger als der Russe, doch entschied er die Serie.
Dieses Drama schien Ovechkin einen Knacks gegeben zu haben. Nun hat er die Chance, dieses Trauma zu überwinden und Crosby auf dem Weg ins Conference-Finale zu besiegen.
Dallas ebenfalls in Runde zwei
Da ging am Sonntagabend fast unter, dass sich die Dallas Stars erstmals seit 2008 wieder für die zweite Runde der Playoffs qualifizieren konnten. Sie besiegten die Minnesota Wild in Spiel sechs knapp mit 5:4. Nach 40 Minuten hatten sie dabei schon mit 4:0 geführt, ehe die Wild auf 3:4 und dann noch mal auf 4:5 herankamen. Die letzten Sekunden waren dabei dramatisch. Mehrmals schossen die Stars am leeren Tor vorbei und 30 Sekunden vor dem Ende hätte Jason Demers fast ein Eigentor fabriziert. Der Videobeweis ergab, dass der Puck nur um Millimeter nicht ganz über der Linie war, bevor er von Kari Lehtonens Schoner wieder vor selbige prallte. Jamie Benn erzielte ein Tor und gab zwei Vorlagen und ist mit zehn Zählern nun punktbester Scorer der Playoffs. Die Stars treffen in Runde zwei auf den Sieger der Serie St. Louis gegen Chicago.
Michael Bauer/Hannes Hilbrecht