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Mittwoch, 25. Mai 2016

Nachdenkliche Worte zum Abschied Schubert: „Eine echte Chance wurde weder uns noch den Hamburg Freezers gegeben“

Christoph Schubert, hier mit seiner Frau, bedankte sich nochmals bei allen Unterstützern. Foto: City-Press

Mit unglaublicher Energie und sagenhaftem Willen trieb Freezers-Kapitän Christoph Schubert in den letzten Tagen den Kampf um den Erhalt des DEL-Standortes Hamburg voran. Am Ende klappte die Rettung nicht. Schubert nennt nachfolgend die wahren Gründe und bedankt sich an dieser Stelle nochmals bei allen, die zuletzt die Rettungsaktionen unterstützt hatten.

Hier sein Post im Wortlaut: "Der Kampf war umsonst" titelte am Dienstag eine Hamburger Zeitung und bringt es damit auf den Punkt: Die Hamburg Freezers sind Geschichte. Wir haben es trotz eines unglaublich intensiven sechstägigen Retter-Marathons nicht geschafft, unseren Club am Leben zu erhalten. Trotz eines Spendenvolumens in Höhe von 1,2 Millionen Euro, darunter das größte deutsche Sport-Crowdfunding aller Zeiten(!) mit knapp 533.000 Euro, trotz eines möglichen Hautsponsors, der uns mit 550.000 Euro pro Saison für die nächsten zehn(!) Jahre unterstützt hätte, trotz des Interesses mehrerer Investoren & Partner an einem langfristigen Engagement, trotz einer unfassbaren Welle der Unterstützung durch euch, viele Sportler, Prominente, Eishockey-Fans, Freunde & Familien, trotz eines medialen Echos, wie es das deutsche Eishockey noch nicht erlebt hat und trotz des Einschaltens des Hamburger Senats, wurde in der Nach zum Mittwoch die Tür geschlossen.

Ihr stellt euch seit letzten Mittwoch sicherlich die gleichen Fragen wie wir: Warum wird ein mögliches Aus erst sechs Tage vor der Deadline kommuniziert? Warum wird dem Club nicht eine Frist von Wochen oder gar Monaten gegeben? Warum ist die erfolglose Investorensuche seit 2011 für so viele Menschen aus dem Sportbusiness und unter möglichen Investoren eine überraschende Neuigkeit? Wie sollen wir etwas, was in fünf Jahren nicht geklappt hat, in sechs Tagen schaffen? Warum lässt man uns Tag und Nacht nach Förderern und Spendern suchen, um dann das endgültige Aus mit den Worten zu begründen, "man habe leider keinen strategischen Partner gefunden"? Hätte nicht deutlich aufgezeigt werden können, dass all das Klingenputzen vergebens ist und dass eine vollständige Übernahme der einzige gangbare Weg ist - wenn überhaupt? Spätestens nach Abgabe der finalen Zahlen am frühen Abend wäre dieser Schritt fair und sportlich gewesen. Wir müssen leider bilanzieren: Eine echte Chance wurde weder uns, euch noch den Hamburg Freezers gegeben.

"Der Kampf war umsonst" bringt es wiederum nicht auf den Punkt. Natürlich sind wir noch immer wie gelähmt, traurig, wütend, einfach leer - dennoch wächst Stunde um Stunde der Stolz auf euch und uns, auf alle, die bis zuletzt an diesen Club geglaubt haben und wirklich alles reingeworfen haben. Aus dieser Geschichte, aus dieser beispiellosen Gemeinschaft, ziehen wir die Kraft, um weiterzumachen - und wir WERDEN weitermachen. Wir hoffen sehr, dass ihr dieses Gefühl ebenso in euch tragt und wünschen vor allem allen Fans, Mitarbeitern und Spielern, dass ihr schnell euer Lachen wiederfindet.

Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich bei allen Spendern & Förderern, die uns mit beträchtlichen Summen, Zuspruch und Hilfe aller Art unterstützt haben, allen Fans der Hamburg Freezers und Eishockeybegeisterten in Deutschland, vielen anderen Clubs aus der DEL und der DEL2, dem DEL-Office, den Jungs von fairplaid.org sowie dem Spendeninitiator Frederik, der Agentur "thjnk", der Mannschaft von Black Peach Media, Fotograf Thorge Huter, allen Medien, Sportlern und Prominenten sowie bei dem Team der Geschäftsstelle und der Barclaycard Arena bedanken. Wir hoffen, dass wir niemanden vergessen haben."
Euer Christoph Schubert


Kurznachrichtenticker

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  • TV-Auftritt: Bundestrainer Harold Kreis ist heute Abend, nach dem Länderspiel gegen Österreich, im „Aktuellen Sportstudio" zu Gast. Die ZDF-Sendung ist im Livestream um 22.30 Uhr und im TV-Kanal um 23 Uhr zu sehen.
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