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Mittwoch, 15. Juni 2016

Wegen der Spielstätte: Oberliga-Aus droht Crowdfunding soll helfen: IceFighters brauchen 150.000 Euro für die Eisarena UG innerhalb von zwei Wochen

Der Eishockey-Standort Leipzig mit dem Zelt in Taucha scheint gerettet. Foto: Lang

Es deutete sich vor kurzem an: "Ein Verein wackelt mächtig", dieser Satz fiel wohl seitens des DEB am Verhandlungstisch in der Runde, als die Oberliga Süd kurzzeitig liebäugelte, drei Ostteams aus der Oberliga Nord aufnehmen zu wollen. Nun der Paukenschlag am heutigen Mittwochmorgen. Die IceFighters Leipzig stehen am Rande des Exitus und drohen von der Bildfläche zu verschwinden.

Es ist allerdings nicht der Club selbst, der in Schwierigkeiten steckt. Die EisArena UG knabbert immer noch an den Kosten des Umzugs von vor vier Jahren, da es keine finanzielle bzw. politische Hilfe gab. Die nächste Zeltrate von 150.000 Euro drückt mächtig auf die Magengrube und könnten nun für das komplette Ende sorgen. "Ein Zelt oder eine Halle würde kein anderer nochmal aufbauen", ist sich Geschäftsführer André Krüll auf Jahre sicher. Seine und die finanziellen Reserven des Mitstreiters Falk Hanewald sind komplett ausgereizt. Die Verantwortlichen ließen zuletzt nichts unversucht, um intern die Problematik vom Tisch zu bekommen. "Ich führe sogar noch einige gute Gespräche", sagt Marketingleiter Matthias Broda, "aber wir haben keine Zeit mehr, alle brauchen jetzt eine endgültige Faktenlage."

In der Messestadt hofft man auf den "Hamburg Freezers-Effekt". Innerhalb von 15 Tagen sollen die 150.000 Euro via Crowdfunding-Projekt eingesammelt werden. Die Leipziger hoffen auf Verständnis für die nicht selbst verschuldete Lage, hoffen auf die Eishockey-Familie und finanzkräftige Unternehmen. "Es wäre schade, sehr schade, wenn dieser Standort verschwindet. Hier steckt noch so viel Potenzial drin, das muss sich jetzt allerdings zeigen und auch beweisen", ergänzt Broda.

Dieser Schritt an die Öffentlichkeit erklärt auch endlich die noch geheim gehaltenen Spielerverpflichtungen. "Natürlich müssen wir die neue Saison planen, aber wie sieht es denn aus, wenn wir etwas bekanntgeben und dann mit der Meldung um die Ecke kommen. Hier gibt es ja nicht wie in Hamburg einen Investor, der freiwillig und völlig überraschend sein Spielzeug abschießt", sagt Krüll.

Alle bereits veröffentlichten und verpflichteten Spieler wissen selbstverständlich von der prekären Lage. Nun tickt die Uhr für oder gegen Leipzig. Die Oberliga Nord läuft damit Gefahr eines der prestigeträchtigsten Derbys der Staffel und einen eigentlich starken Standort zu verlieren. Hoffnung könnte unterdessen in Berlin entstehen. Das Stadtderby Preussen gegen FASS scheint wieder näher zu rücken. FASS Berlin steht nämlich als erster Nachrücker in die Oberliga Nord bereit.

Martin Bergau

Alle Informationen ständig unter:
https://www.fairplaid.org/#!wir-sind-das-zelt
https://www.facebook.com/Eishalle-f%C3%BCr-LeipzigUmland-1517786818517605/?fref=ts
http://eisarena-taucha.de/


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Notizen

  • vor 6 Stunden
  • Jordan Murray hat einen neuen Club gefunden. Der Verteidiger, zuletzt in Schwenningen unter Vertrag, unterschrieb beim Klagenfurter AC (ICE HL). Vor seinem Engagement bei den Wild Wings hatte der Kanadier auch für Wolfsburg und Mannheim in der DEL gespielt.
  • gestern
  • Der 23-jährige Stürmer Alexander Komov (38 Spiele, fünf Punkte) erhält einen neuen Vertrag bei Nord-Oberligist Moskitos Essen.
  • vor 2 Tagen
  • Nach der Verpflichtung von Head Coach Bill Peters nimmt das Trainerteam der Augsburger Panther (PENNY DEL) weiter Form an. Auch 2025/26 wird Thomas Dolak weiter als Assistant Coach fungieren. Der 46-Jährige kam im Sommer 2024 aus Düsseldorf. Außerdem wechselt U15-Coach Mika Wendell zu den Profis.
  • vor 2 Tagen
  • Der Österreicher Vinzenz Rohrer hat einen über drei Jahre laufenden Entry-Level-Vertrag bei den Montreal Canadiens unterschrieben. Der 20-Jährige, der 2022 an #75 von den Habs gedraftet wurde, spielte zuletzt bei den ZSC Lions (Schweiz) und hat schon zwei WM-Turniere für Österreich bestritten.
  • vor 4 Tagen
  • Mit Marko Sakic verlängerte der bisherige Co-Trainer der EV Lindau Islanders seinen Vertrag beim Süd-Oberligisten und bleibt damit der Assistent von Cheftrainer Michael Baindl, der dem Club ebenfalls erhalten bleibt.
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