Erst fielen die Spieler, dann die Lichtanlage in Timmendorf aus.
Foto: Hartmann
Einen verrückten Spieltag erlebten die Fans in den Eisstadien der Oberliga Nord. Während das Top-Spiel zwischen Halle und Herne zu einem unfassbaren Last-Minute-Drama wurde, wurde es für Essen wieder kurios. Auch das zweite Moskitos-Spiel an diesem Wochenende musste abgebrochen werden.
So richtig wütend waren sie an diesem Abend nicht, die Fans der Saale Bulls aus Halle. Denn obwohl die Mannschaft aus Sachsen-Anhalt das Spitzenspiel mit 2:3 gegen den Herner EV verloren hatte, waren die Heim-Fans nicht unzufrieden mit dem Auftritt ihrer Kufen-Cracks. Rasant ging es auf dem Eis hin und her, mit leichten Vorteilen für die ersatzgeschwächten Hallenser, zumindest was das Ergebnis betraf. Denn nach 18 und 28 Minuten konnten die Bulls jeweils in Führung gehen. Das Problem: Herne steckte nie auf, kam immer wieder heran. Und unmittelbar vor dem Ende der 60 Minuten schlugen sie dann selbst ganz kalt zu. Aaron McLeod war es, der 13 Sekunden vor der Schlusssirene den goldenen Treffer erzielte. Dem Torerfolg ging ein Überzahlspiel Hernes voraus. Halle musste neben Petermann, Schön und Homer am Freitag auch auf Angreifer Philipp Gunkel verzichten.
Als in Halle noch um die Tabellenspitze gefochten wurde, war es bei den Beach Boys vom Timmendorfer Strand schon ziemlich duster. Nicht nur weil die Gastgeber mit 2:5 gegen starke Moskitos aus Essen zurücklagen, sondern weil das Licht in der Halle ausfiel und das Spiel abgebrochen werden musste. Ob das Spiel gewertet wird, ist noch unklar. Als Sieger ließen sich die Essener von den mitgereisten Fans jedenfalls feiern. Kurios aus Essener Sicht: Schon am Freitag musste das Moskitos-Spiel abgebrochen werden, auf Begehren des Gegners Harzer Falken Braunlage (Eishockey NEWS berichtete).
Weit unspektakulärer machten es die anderen Spitzenteams. Die Tilburg Trappers überrolten Preussen Berlin mit 7:0 und auch Duisburg zeigte beim 6:1 gegen unbequeme Leipziger sein bestes Gesicht. Die Crocodiles Hamburg lieferten unterdessen beim 7:2 bei den Harzer Falken eine Duftmarke ab. Fast alle Teams mit großen Ansprüchen zeigten also gute Leistungen. Fast. Die Hannover Indians unterlagen jedoch vollkommen überraschend FASS Berlin mit 2:4 auf fremdem Eis.
Besser lief es für die anderen Teams aus Niedersachsen. Die Wedemark Scorpions siegten auswärts in Erfurt mit 6:4. Die Hannover Scorpions vermasselten Rostocks neuem Trainer Ken Latta die Heimpremiere und schlugen die Piranhas mit 2:1. Auch hier ein Kuriosium: Das Spiel begann 30 Minuten später, weil die Unparteiischen im Stau standen. Im gleichen Stau, der auch für eine Verspätung bei der Partie Timmendorf gegen Essen gesorgt hatte.