Nach dem Aus in Schönheide Ligenleiter Oliver Seeliger: "Wir haben die Meldung mit großer Frustration aufgenommen" – Modus bleibt erhalten

UPDATE: Wie ein Bombeneinschlag wirkte am Montag die Nachricht von der Insolvenz des EHV Schönheide in der Oberliga Süd (Eishockey NEWS berichtete). Einen Tag später sind die wichtigsten Fragen geklärt: Alle bisherigen Ergebnisse der Schönheider haben Bestand, alle künftig angesetzten Partien werden jeweils mit 0:5 aus Sicht von Schönheide gewertet. Nur so kann der festgesetzte Modus der Oberliga Süd mit den Verzahnungsgruppen zur Bayernliga ab Mitte Januar funktionieren.

Ligenleiter Oliver Seeliger vom Deutschen Eishockey-Bund (DEB): "Wir haben die Nachricht von der Insolvenz mit großer Frustration aufgenommen. Gerade, nachdem wir die Oberliga Süd im Sommer aufstocken konnten auf zwölf Teams, ist diese Nachricht extrem traurig." Mit einer wieder erstarkten Oberliga Süd sollte in den nächsten Jahren ein stabiles Konstrukt geschaffen werden, ein solider Unterbau für DEL und DEL2. "Von so einem jähen Ende in Schönheide war im Sommer nicht auszugehen", so Seeliger. Mit den sportlich mageren Ergebnissen blieben jedoch Zuschauer und Sponsoren aus. Beim "Hilferuf" der Schönheider vor einer Woche standen die Zeiger wohl schon auf fünf vor zwölf.

"Das ist eine schockierende und traurige Nachricht für die Liga und den Eishockey- Standort Schönheide. Gerade auch für das Eishockey im Osten ist dies ein herber Rückschlag. Die sportliche Entwicklung des EHV war zuletzt leider so negativ, dass sie sich massiv auf die Zuschauerzahlen ausgewirkt hat", sagt der für den Spielbetrieb im DEB zuständige Vizepräsident Marc Hindelang zur Situation. Dies sei jedenfalls als Grund für den Ausstieg angegeben worden. "Gegenüber dem DEB und auch zuletzt in der Presse ist ein anderes Bild über die Gesamtsituation in Schönheide gezeichnet worden, sodass der Schritt, komplett aufzuhören, doch überrascht", lässt Hindelang durchaus auch etwas Kritik über die Außendarstellung der Situation durch den Verein, speziell gegenüber dem Verband, laut werden.

Mit Milan Kostourek (EC Peiting) hat der erste Wolf schon eine Anstellung bei einem neuen Club gefunden. Weitere Spieler sind in Verhandlungen. Schönheide wird trotz des Ausstiegs weiter in der Tabelle geführt.

Sebastian Groß