Die Partie gegen Weißrussland war für die deutsche U20-Auswahl die erwartet schwere Aufgabe. Foto: SPFoto
Bereits im dritten von insgesamt fünf Spielen stand die deutsche U20-Nationalmannschaft bei der Division I-Weltmeisterschaft in Bremerhaven mit dem Rücken zur Wand. Nach der Niederlage gegen Österreich am Montag war am Mittwoch gegen Weißrussland verlieren verboten, sollte das Ziel Wiederaufstieg realisierbar bleiben. Entsprechend stellte das Trainerteam um Bundesnachwuchscoach Christian Künast die Reihen um, im Tor startete Mirko Pantkowski. Die Maßnahmen brachten Erfolg. Am Ende zeigte Deutschland die bisher beste Turnierleistung, gewann mit 4:3 nach Penalty-Schießen gegen den Top-Division-Absteiger und bewahrt sich damit die Chance auf den Wiederaufstieg.
Deutschland startete zielstrebig, versuchte, die neutrale Zone schnell zu überbrücken. Das erste Tor der Partie fiel allerdings für die Weißrussen. Andrei Belevich gewann das Laufduell auf der rechten Seite gegen Nicklas Mannes und überlistete auch Pantkowski. Der gebürtige Kasseler rettete dafür nur wenig später bei einem Alleingang von Yegor Sharangovich, als er mit dem rechten Schoner schnell zur Stelle war. Kurz darauf wurde es erneut brenzlig, als Deutschland eine doppelte Unterzahl zu überstehen hatte, doch das Penaltykilling hielt sich vorerst schadlos. Die bis dahin größte Chance auf einen deutschen Treffer nutzte Jakob Mayenschein schließlich in der 14. Minute nach schönem Zuspiel von Tobias Eder. Und mit einem satten Handgelenksschuss in den Winkel erhöhte Lucas Dumont keine drei Minuten später auf 2:1. Doch Weißrussland sollte ein weiteres Mal in doppelter Überzahl agieren dürfen, was Ilya Sushko diesmal zu einem Treffer nutzen konnte.
Der zweite Abschnitt blieb gemessen an Toren ereignislos. Deutschland trat sehr strukturiert auf, stand in der eigenen Zone eng am Gegenspieler und hatte seinerseits in der 35. Minute die größte Chance auf die erneute Führung, als Mayenschein den Puck knapp am leeren Gehäuse vorbei legte. Die Schlussphase gehörte dann aber mehr und mehr den Weißrussen, die diese leichte Überlegenheit auch mit ins Schlussdrittel nahmen. Nennenswerte Chancen ließ Deutschland bis zur 51. Minute nicht zu, gab dann aber Yevgeni Astankov zu viel Platz im eigenen Drittel, der letztlich Ruslan Vasilchuk mit der Rückhand am langen Eck bediente und dieser nur noch einschießen musste. Die Antwort der Deutschen ließ nicht lange auf sich warten. Zunächst vergaben noch Julian Napravnik und Samuel Soramies ihre Chancen, besser machte es Tobias Eder knapp sechs Minuten vor dem Ende, als er durch das Gewühl hindurch zum 3:3 traf.
Dieser Spielstand hatte noch nach 60 Minuten Bestand und auch die Verlängerung sollte keine Entscheidung bringen. Im Penalty-Schießen verwandelte Mayenschein den entscheidenden Versuch zum 4:3-Sieg.
Am Mittag schlug das zuvor sieglose Kasachstan Österreich mit 6:3 und Norwegen setzte sich gegen Aufsteiger Frankreich mit 3:2 durch. Am morgigen Donnerstag ist Norwegen dann der deutsche Gegner (20.00 Uhr).
DAS SPIEL IM STENOGRAMM
Weißrussland - Deutschland
3:4 n.P. (2:2, 0:0, 1:1, 0:0, 0:1)
Tore: 1:0 (6.) Belevich, 1:1 (14.) Mayenschien, 1:2 (17.) Dumont, 2:2 (19.) Sushko, 3:2 (51.) Vasilchuk, 3:3 (55.) Eder, 3:4 (65.) Mayenschein PS; Strafminuten: Weißrussland 8, Deutschland 12 plus 10 Fohrler; Zuschauer: 1.792