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Mittwoch, 4. Januar 2017

Nach dem Rückzug in die Bezirksliga EHC Klostersee: Aufstieg ja, aber mit eigenen Spielern und nicht um jeden Preis

Jubelnde Spieler des EHC Klostersee sind in der Bezirksliga an der Tagesordnung.
Foto: Unverdorben

Nach dem Rückzug aus der Oberliga Süd in die bayerische Bezirksliga im Sommer war es ruhig um den EHC Klostersee geworden. Dabei eilen die Grafinger derzeit von Sieg zu Sieg, führen die Gruppe B mit zwölf Siegen aus zwölf Spielen klar an. Der Aufstieg ist im Visier, doch nicht um jeden Preis.

Der Rückzug nach mehr als 30 Jahren Zugehörigkeit in der dritt- oder gar zweithöchsten deutschen Spielklasse aufgrund finanzieller und Hooligan-Probleme war nötig geworden. Eine Insolvenz wäre bei weiterem Verbleib wohl die Folge gewesen, hieß es im Sommer. Heute hat man den Schuldenstand, der sich auf eine niedrige sechsstellige Summe beläuft, im Griff - mittelfristig durch Privatkredite. "Wir bauen die Schulden sukzessive ab", sagt 1. Vorsitzender Sascha Kaefer.

300 Fans kommen im Schnitt zu den Spielen, in der Oberliga waren es 426. Auch das Gewalt-Problem, das viele normale Zuschauer und auch Sponsoren abgeschreckt hat, habe man weitgehend im Griff, sagt Kaefer. "Es gibt keinen Krawall mehr, auch wenn man bei Auswärtsspielen manchmal noch davon liest. Aber das sind Trittbrettfahrer. Diese vermeintlichen EHC-Fans haben nix mit dem Verein zu tun. Schade, dass sie den Verein als Plattform benutzen."

Kaefer aber ist froh, dass der neue Weg, der eingeschlagen wird, in erster Instanz geglückt ist. "Die letzten Monate, als dann klar war, dass wir in der Bezirksliga spielen - auch Landesliga oder Bayernliga waren im Gespräch -, waren sehr gut." Kein Wunder, das Team präsentiert sich stark, gewann acht Spiele zweistellig - zuletzt gab es am Freitag ein 9:5 gegen Inzell.

Der Aufstieg ist auch das große Ziel, auch wenn man eventuell schon im Halbfinale der Playoffs auf den ESV Waldkirchen treffen könnte - neben Klostersee die zweite ganz starke Mannschaft in den vier Gruppen. "Da wird dann eine Mannschaft auf der Strecke bleiben, was schade ist, da ja nur die beiden Finalisten aufsteigen."

Auch im Nachwuchs tut sich einiges. Dort gibt es einen langfristigen Plan, mit einem kurzfristigen Ziel: dem Einstieg in die DNL2. Kontakt zum DEB gibt es bereits. "Wir haben den Nachwuchs finanziell aufgestockt, einen hauptamtlichen Trainer und viele Ehrenamtliche." Das sind vor allem ehemalige Spieler wie Gert Acker, Joe Wieser, Johannes Sauter oder Florian Engel. "Die haben alle Kinder, die Eishockey spielen und den EHC Klostersee als ihre Familie sehen."

Aus dem Nachwuchs sollen in Zukunft die Spieler für die erste Mannschaft herkommen. Diese soll dann gemäß ihrer Stärke dort spielen, "wo es am besten für den Verein passt", sagt Kaefer. "Wir wollen so hochklassig spielen, wie es geht - und zwar dann ohne fremde Profis. Wenn das am Ende die Landesliga ist, ist es die Landesliga, wenn es die Bayernliga ist, ist es die Bayernliga. Wir haben nicht vor, mit Gewalt in die Oberliga zu gehen. Das haben wir lange genug gemacht und gesehen, dass es auf die Dauer nicht gutgeht."

Michael Bauer


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Notizen

  • vor 14 Stunden
  • Angreifer Oliver Noack verlässt die Tölzer Löwen (Oberliga Süd) in Richtung Liga vier. Der 24-jährige Stürmer unterschreibt bei FASS Berlin in seiner Heimatstadt einen Drei-Jahres-Vertrag – Noack hatte in 50 Drittliga-Einsätzen 2024/25 31 Scorer-Punkte erzielt.
  • vor 18 Stunden
  • Verteidiger Marcus Götz verlässt nach drei Jahren bei den Hannover Scorpions die Oberliga Nord und wechselt zum EHC Neuwied in die CEHL. Der Deutsch-Schwede bringt die Erfahrung aus 535 Zweitliga- und 129 Oberligaspielen mit. 2024/25 sammelte er fünf Tore und elf Vorlagen.
  • vor 2 Tagen
  • Die Kölner Haie (PENNY DEL) müssen mehrere Monate auf Jan Luca Sennhenn verzichten. Der 24-jährige Nationalverteidiger hat sich beim Testspiel-Auftakt des Vizemeisters gegen Tappara Tampere (1:2) eine Oberkörperverletzung zugezogen und wird nach Clubangaben am Montag operiert.
  • vor 2 Tagen
  • Das deutsche U18-Nationalteam hat den Hlinka Gretzky Cup in der Slowakei auf dem achten und letzten Rang beendet. Im Platzierungsspiel gegen die Schwiez unterlag das Team von Coach Andreas Becherer trotz einer zwischenzeitlichen Aufholjagd mit 2:5 (0:2, 2:1, 0:2).
  • vor 4 Tagen
  • Der Deggendorfer SC vermeldet, dass Elias Vorlicek in der kommenden Saison als Co-Trainer von Casey Fratkin fungieren wird. Zudem bleibt auch der letztjährige Co-Trainer Robert Suchomski erhalten
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