Bad Tölz erwartet in Spiel eins den EV Landshut. Foto: Gerleigner
Drei Siege trennen die acht Teilnehmer der am Freitag beginnenden ersten Playoffrunde der Oberliga Süd noch von der Verzahnungsrunde mit dem Norden, doch trotz dieser gleichen Ausgangslage stehen die Chancen für ein Weiterkommen unterschiedlich hoch. Die Top Vier der abgelaufenen Meisterrunde sind in der Favoritenrolle. Zum Selbstläufer freilich dürfte sich aber keine Serie entwicklen. Bei der, auf dem Papier am eindeutigsten anmutenden Paarung zwischen Süd-Meister Bad Tölz und dem Achten aus Landshut steht noch immer ein großes Fragezeichen hinter der tatsächlichen Leistungsfähigkeit der Niederbayern. Unter dem neuen Trainer-Dreigestirn gab es zuletzt das erste Sechs-Punkte-Wochenende im Jahr 2017, die Qualität des Kaders ist zweifelsfrei hoch. Bei den Löwen sorgen einmal mehr Wechselgerüchte von Trainer Axel Kammerer für Unruhe. Ihn soll es ausgerechnet nach Landshut ziehen.
Im zweiten Duell stehen sich zwei Teams gegenüber, die die Meisterrunde gerne vergessen machen würden. Die Selber Wölfe, die die Hauptrunde noch dominierten, verspielten die Meisterschaft, holten in den jüngsten 14 Partien nur sechs Siege - für die Ansprüche des VER zu wenig. Gegner Weiden feierte fünf Siege, brauchte dabei allerdings auch zwei Mal die Overtime oder das Penalty-Schießen. Gleichermaßen gab es allerdings auch einen 10:1-Kantersieg gegen Landshut, womit wir auch gleich beim großen Problem der Blue Devils wären: Die Konstanz. Daneben sorgt die oftmals vernachlässigte Defensivarbeit für Probleme. Allerdings bewiesen die Wölfe zuletzt Moral, als sie mit einer Rumpftruppe gegen Peiting gewann. Zumindest in diesem Sektor gibt es Entwarnung: Fast alle zuletzt angeschlagenen Spieler sind wieder mit an Bord. Lediglich hinter Christopher Schadewaldt steht noch ein kleines Fragezeichen. Die volle Kapelle wird VER-Trainer Henry Thom aber auch brauchen: ""Es gibt keine leichten Gegner. Wir beschäftigen uns nur mit Weiden und das wird Marcus Berwanger umgekehrt genauso machen. Auch wenn wir uns in dieser Saison schon sechs Mal gegenüber standen, gibt es immer noch viel zu analysieren und zu verbessern. Gerade in Weiden haben wir uns teils sehr schwer getan. Das letzte Spiel in der Hans-Schröpf-Arena haben wir nicht verloren, weil wir schlechter waren, sondern weil wir zu ungestüm waren", warnt der Übungsleiter davor, den Siebten der Meisterrunde zu unterschätzen.
Auch der Vergleich zwischen Regensburg und Sonthofen hat mit dem ERC einen klaren Außenseiter. Dabei ist der Trend der Bulls äußert positiv. Mit klar strukturiertem Angriffsspiel und deutlich verbesserter Defensive holten die Sonthofener neun Siege in der Meisterrunde, verbesserten sich so nach und nach von Rang acht auf den sechsten Platz. Allerdings wartet mit dem EVR ein Team auf die Allgäuer, das zu Beginn der Playoffs in Top-Form zu seien scheint. Stellvertretend hierfür sind die Auftritte von Nikola Gajovsky zu sehen, der am letzten Wochenende gegen die Mitfavoriten Selber und Tölz jeweils einen Hattrick verbuchte. Personell sieht es für Coach Doug Irwin ebenfalls positiv aus, nachdem unter der Saison das Verletzungspech häufig zugeschlagen hatte. Sicher fehlen werden nur der Langzeitverletzte Daniel Stiefenhofer und Tim Brunnhuber. Ein Einsatz von Brandon Wong ist noch ungewiss. Trotz dieser positiven Vorzeichen warnt Irwin in der Mittelbayerischen Zeitung: "Sonthofen hat sein Ziel schon lange erreicht und keinen Druck. Wir wissen, dass wir gut spielen müssen."
Das tabellarische Nachbarduell zwischen Platz vier und fünf bestreiten Peiting und Deggendorf. Der ECP zeigte in der vergangenen Saison unter Trainer John Sicinski, der heuer beim DSC das Sagen hinter der Bande hat, dass er eine Playoffmannschaft ist und da im Vergleich zum Vorjahr nur wenig am Kader verändert wurde, ist mit den Oberbayern auf jeden Fall wieder zu rechnen. "Es wird intensiver, am Ende zählt nur Sieg oder Niederlage und
jeder Fehler oder jeder geniale Moment kann entscheidend sein", stellt
sich bei Peitings Teammanager Gordon Borberg bereits die Vorfreude ein. Bei den Deggendorfern ist derweil die eigentliche Stärke zur Schwäche verkommen. Das Angriffsspiel, gestützt auf die beiden starken Kontingentspieler Kyle Gibbons und Curtis Leinweber, ist ins Stocken geraten.
WER HOLT SICH IN SPIEL EINS DEN SIEG? STIMMEN SIE AB.
BEV-HALBFINALE
Der Klassenerhalt beziehungweise der Aufstieg ist geschafft, jetzt geht es noch um den Titel bayerischer Meister. Im Rennen sind noch die beiden Oberliga-Teams aus Waldkraiburg und Lindau sowie die Bayernligisten Memmingen und Miesbach. Dabei treffen am Freitag die beiden "Sweeper" des EHC und des ECDC aufeinander. Die Löwen erledigten ihre Aufgabe gegen Dorfen ebenso in drei Spielen wie die Indians gegen Landsberg. Die Islanders dagegen tüteten ihren Seriensieg gegen Schönheide erst am Dienstag in Spiel fünf ein. Gegner Miesbach feierte derweil schon am Sonntag die Sensation, als der TEV den haushohen Favoriten aus Höchstadt aus der Oberliga warf.
WER GEWINNT SPIEL EINS? STIMMEN SIE AB.