Deutschland (rechts Moritz Müller) unterliegt Lettland nach Verlängerung.
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Falls es im Sport Niederlagen gibt, die tatsächlich Mut machen können, dann gehört das 3:4 nach Verlängerung der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft am Sonntag gegen Lettland sicher dazu.
"Wir waren über weite Strecken gut und dominant. Die Mannschaft hat Herz bewiesen, nur am Anfang des zweiten Drittels haben wir etwas den Faden verloren", befand Verteidiger Konrad Abeltshauser. Und hatte auch schnell den Knackpunkt der Partie ausgemacht: "Wir haben zu viele Chancen liegengelassen." Das ist einer von zwei Punkten, die es am Spiel des DEB-Teams zu bemängeln galt. Den zweiten Kritikpunkt benennt Bundestrainer Marco Sturm: "Wir haben wieder zwei Gegentore durch eigene Fehler begünstigt." Dieses Problem in der Defensive zeigte sich schon vor Wochenfrist im Doppelvergleich mit Tschechien. Und doch sieht der Bundestrainer auch hier eine Aufwärtstendenz. "Wir haben auch in der Defensive noch einmal einiges geändert, teilweise recht kurzfristig vor dem Spiel. Es ging auch schon besser und wir werden in den nächsten Tagen daran jetzt noch intensiv arbeiten."
Denn Hoffnung macht die Leistung gegen Lettland auch angesichts der Hochkaräter, die noch auf der Tribüne saßen: Mit Dennis Seidenberg, Christian Ehrhoff, Patrick Hager, Yasin Ehliz und Tobias Rieder war praktisch eine Top-Reihe nur Zuschauer. Auch deshalb freut man sich im deutschen Lager, wenn es nach dem letzten Test am Dienstag um 18 Uhr (live bei SPORT 1 ab 17.55 Uhr) in Ravensburg - noch einmal gegen Lettland - endlich nach Köln geht. Von den jetzt 27 Akteuren dürften dann nach Auskunft von Sturm wohl noch 24 dabei sein. Wie viele dann im Auftaktspiel am Freitag gegen die USA tatsächlich schon gemeldet werden, wird sich kurzfristig zeigen.
Heiß werden jedenfalls alle sein, das macht Marcus Kink deutlich: "Je mehr Köln jetzt näherkommt, umso stärker fängt es an zu kribbeln." Und dem Start blickt man im DEB-Lager recht positiv entgegen: "Wir werden jetzt die letzten Kleinigkeiten noch ausmerzen und dann geht es los", so Abeltshauser. "Wir wollen das erste Spiel gegen die USA gewinnen", macht Kink jedenfalls schon einmal klar.