Deutschland und Schweden lieferten sich ein körperbetontes Match am Samstagabend. Foto: imago
Kleine Euphoriebremse: Nach dem Sieg zum Auftakt der 2017 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft gegen die USA unterlag die deutsche Nationalmannschaft in Spiel zwei am Samstagabend in Köln Schweden am Ende klar mit 2:7. Dabei zeigte Deutschland zunächst noch eine gewisse Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor, konnte zudem im Powerplay überzeugen. Die Kraft reichte gegen das mit NHL-Stars gespickte Schweden allerdings nur für 40 Minuten.
Mit Beginn der Partie bot sich dasselbe Bild, wie schon im Auftaktspiel der deutschen Mannschaft. Der favorisierte Gegner aus Schweden übernahm das Zepter, schnürte die DEB-Auswahl regelrecht in der eigenen Zone ein. Die Tre Kronor brachte in einer sehr körperlich geführten Partie nahezu jeden Puck auf Schlussmann Thomas Greiss, der erneut zwischen den Pfosten stand. Deutschland konnte kaum für Entlastung sorgen und so schien der erste Gegentreffer nur eine Frage der Zeit zu sein. Zwar konnte Greiss zunächst noch gegen Linus Omark retten, der nach einem Fehlpass von Frank Hördler frei zum Schuss kam, beim Versuch von Oliver Ekman-Larsson war aber auch der 31-Jährige machtlos. Vor dem Tor fälschte Verteidiger Dennis Seidenberg den Schuss von der blauen Linie unhaltbar ins eigene Tor ab.
Direkt im Anschluss an das Gegentor kam Deutschland zu seiner ersten Chance und zwang Schweden, eine Strafe zu nehmen. Das gut gespielte Powerplay brachte Deutschland in die Partie. Dennoch stand das Schussverhältnis nach zwölf Minuten aus deutscher Sicht bei 4:12. Schweden gelang es mit schnellen Angriffen und frühem, agressiven Forecheck die DEB-Auswahl gehörig unter Druck zu setzen. So vergaben Joel Eriksson Ek freistehend am langen Pfosten und Victor Rask beste Gelegenheiten, die Führung auszubauen. Deutschland reichte dagegen Schuss Nummer fünf, um den Spielstand zu egalisieren. Patrick Hager kam über links ins Drittel, Yannic Seidenberg kreuzte im richtigen Moment das Sichtfeld von Schwedens Goalie Viktor Fasth und der Puck zappelte zum 1:1 im Netz.
Direkt zu Start des zweiten Abschnitts fand sich Moritz Müller auf der Strafbank ein. Im folgenden Powerplay brauchte Rask letztlich nur 16 Sekunden, ehe er vom rechten Bullykreis aus, Schweden erneut in Front bringen konnte. Abermals sorgte das Gegentor aber für Aufwind auf deutscher Seite. Schweden leistete sich zwei Strafzeiten kurz hintereinander. Philip Gogulla nutzte die Situation und glich die Partie nach schönem Querpass von Hager erneut aus. Schweden zeigte sich aber nur bedingt beeindruckt und ging noch im selben Drittel zum insgesamt dritten Mal in Führung. Marcus Krüger überlief Denis Reul, zog vor das Tor, blieb aber zunächst nach einer starken Reaktion von Greiss an dessen Stockhand hängen. Im Nachgang schob Omark die Scheibe aber dennoch über die Linie. Und auch die erstmalige Zwei-Tore-Führung sollte den Schweden noch in den zweiten 20 Minuten gelingen. 2,5 Sekunden vor der Pausensirene erhöhte Jonas Brodin per Direktabnahme auf 4:2.
Der Treffer zeigte auch zu Beginn des Schlussdrittels Wirkung. Deutschland hatte Schweden, das nach und nach ein wenig Druck rausnahm, dennoch nach vorne gefährlich blieb, nicht mehr viel entgegen zu setzen. Folgerichtig kamen die Schweden noch zu drei weiteren Treffern. Zunächst verwertete Gabriel Landeskog einen Abpraller zum 5:2. Nach einem Puckverlust in der neutralen Zone und einem schlechten Wechsel machte sich William Nylander auf der rechten Seite alleine in Richtung Greiss auf und besorgte mit einem satten Schlenzer in den Winkel das 6:2. Nur 79 Sekunden später erzielte Nylander auch das 7:2. Greiss rutschte der Puck durch die Schoner. Mit diesem Gegentreffer war gleichzeitg der Arbeitstag von Greiss beendet. Danny aus den Birken kam zu seinem Heim-WM-Debüt und hielt sich dabei schadlos. Das Match war aber ohnehin längst entschieden.
Deutschland ist am Sonntag nun spielfrei. Am Montag kommt es um 16.15 Uhr zum Aufeinandertreffen mit Russland, dem dritten großen Gruppengegner.
DAS SPIEL IM STENOGRAMM
Deutschland - Schweden
2:7 (1:1, 1:3, 0:3)
Kader Deutschland: Greiss - Krueger, Abeltshauser; D. Seidenberg, Müller; Reul, Hördler - Reimer, Ehliz, Tiffels; Rieder, Macek, Kahun; Hager, Schütz, Gogulla; Kink, Plachta, Y. Seidenberg; Fauser;
Kader Schweden: Fasth - Stralman, Hedman; Ekman-Larsson, Brodin; Klingberg, Edler - Lindholm, Rask, Landeskog; Krüger, Söderberg, Omark; Eriksson Ek, Nylander, Karlsson; Lundqvist, Nordström, Klingberg;
Tore: 0:1 (7.) Ekman-Larsson (Landeskog, Rask), 1:1 (17.) Hager (D. Seidenberg, Ehliz), 1:2 (21.) Rask (Hedman, Stralman), 2:2 (26.) Gogulla (Hager, Schütz), 2:3 (36.) Omark (Krüger), 2:4 (40.) Brodin (Nylander, Eriksson Ek), 2:5 (50.) Landeskog (Rask), 2:6 (51.) Nylander (Stralman), 2:7 (52.) Nylander (Landeskog); Strafminuten: Deutschland 10, Schweden 10; Zuschauer: 18.673 (ausverkauft)