Die DEB-Jungs stehen vor Aufgabe Nummer 3.
Foto: Hübner
Am Montagnachmittag (16:15 Uhr - live bei SPORT1) trifft die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft auf Russland. Das Team von Oleg Znarok ist wie immer einer der großen Titelfavoriten. Zwar fehlen die ganz großen Namen wie Pavel Datsyuk, Alex Ovechkin oder Evgeni Malkin im Kader der Russen, doch die Sbornaja hat dennoch jede Menge Offensivpower zu bieten, wie der 10:1-Sieg über Italien am Sonntag zeigte. Es war der erste zweistellige Erfolg bei dieser WM.
"Man hat dem Gegner ein wenig zu viel Respekt gezeigt", meinte Sturm nach der Partie gegen die Schweden. Das soll und darf am Montagnachmittag gegen die Russen nicht noch einmal passieren. Natürlich verdienen die russischen Superstars um Artemi Panarin und Nikita Kucherov Respekt, aber soll dieser die deutschen Spieler nicht lähmen. Forsch und ohne Zögern, dieses Auftreten fordert der Bundestrainer gegen die Sbornaja.
"Gut möglich", meinte Sturm am Sonntag noch auf die Frage, ob denn am Montag erneut Thomas Greiss im Gehäuse der DEB-Auswahl steht. Am Montagmorgen gab es dann die Bestätigung. Die Fans hoffen genau wie das Team, dass er erneut einen Sahnetag erwischt. Der NHL-Torhüter soll wie schon gegen die USA zum Zünglein an der Waage werden.
Noch unklar ist der Fall Christian Ehrhoff: Der deutsche Kapitän wird am Montagmorgen mit der Mannschaft auf dem Eis stehen, eine Entscheidung über einen möglichen Einsatz aber erst kurz vor dem Spiel fallen. Wenn Ehrhoff weiter nicht auflaufen kann, wird wohl Sinan Akdag (Adler Mannheim) ins Team rücken. Eine kurzfristige Umfunktionierung von Arbeitstier Yannic Seidenberg zum Defender ist eine weitere Option. "Für mich ist er immer noch ein besserer Stürmer, der viel arbeitet. Aber es ist eine gute Option", so Sturm zu dieser Überlegung.
Keineswegs bangt der Bundestrainer um einen Einsatz von Marcus Kink. Der Center hatte vor dem zweiten Gegentreffer am Samstagabend seinen Gegenspieler Elias Lindholm mit einem Stockstich niedergestreckt. "Ich wäre sehr überrascht, wenn es eine Sperre geben würde. Ich fand die Situation harmlos", so der Bundestrainer zu dieser unschönen Szene. Wichtig ist es dennoch, dass die deutsche Auswahl am Montag von der Strafbank wegbleibt, denn das Powerplay der Sbornaja ist brandgefährlich.
Zusammenfassend kann man sagen: Es muss alles, aber wirklich alles zusammenpassen, wenn am Montag der zweite Erfolg in der deutschen WM-Geschichte über Russland gelingen soll. Bislang gelang der DEB-Auswahl im Vergleich mit der Sbornaja bei Weltmeisterschaften erst ein Erfolg, und das war 29.04.2011 in Bratislava ein 2:0 dank Treffer von Thomas Greilinger und Patrick Reimer. Letzter ist auch am Montag wieder mit dabei.
Stimmungstechnisch dürfte das Spiel am Montagnachmittag nach den Erfahrungen vom Eröffnungstag zum Gipfeltreffen werden. Sowohl die deutschen als auch die russischen Fans machten die LANXESS arena bisher zur Festung. Jetzt kommt es zum direkten Duell beider Fanlager.
Sebastian Groß
Die weiteren Spiele am Montag:
In der Deutschland-Gruppe kommt es nach der Partie der DEB-Auswahl gegen Russland am Abend noch zum Top-Spiel zwischen Schweden und der USA. Die US-Boys könnten nach der Niederlage gegen die deutsche Auswahl dringend einen Erfolg gegen die Tre Kronor gebrauchen. Insgesamt scheinen die Skandinavier jedoch das besser besetzte Team zu haben.
In der Paris-Gruppe spielt Weißrussland als krasser Außenseiter am Nachmittag gegen Titelverteidiger Kanada. Die Ahornblätter peilen dabei den dritten Erfolg im dritten Spiel an. Am Abend trifft Finnland auf Tschechien. Nach der überraschenden und deutlichen Niederlage der Finnen gegen Frankreich am Sonntag steht der Mitfavorit auf einmal unter Zugzwang. Bei einer weiteren Pleite gerät eine Viertelfinalteilnahme in Gefahr.
Die Spiele in der Übersicht:
Köln:
Deutschland - Russland
USA - Schweden
Paris:
Weißrussland - Kanada
Finnland - Tschechien