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Sie hatten das 3:2 auf dem Schläger. Mehrmals. Am klarsten waren jedoch zwei Chancen - die von Patrick Reimer wenige Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit und dann die von Dennis Seidenberg in der Verlängerung. Trotzdem ging am Ende Dänemark als Sieger vom Eis und die deutsche Mannschaft ist im Kampf um den Einzug in das Viertelfinale ab sofort unter Zugzwang.
Sechs Punkte hat die Mannschaft von Bundestrainer Marco Sturm nun. Aktuell zu wenig, um in die Runde der letzten Acht einzuziehen. Konkurrent Lettland, das im Gegensatz zur deutschen Mannschaft sowohl gegen die Slowakei (3:1) als auch gegen Dänemark (3:0) jeweils drei Zähler mitnahm und auch Italien knapp mit 2:1 besiegte, hat bereits neun. Gold wert war ist daher für Deutschland der Auftaktsieg gegen die USA, der das Team im Kampf um das Viertelfinale auf Kurs hält. Denn trotz der Niederlage gegen Dänemark ist weiter alles möglich. Das Spiel gegen die damit so gut wie sicher abgestiegenen Italiener (Samstag, 20.15 Uhr, live bei SPORT1) wird für die Mannschaft von Bundestrainer Marco Sturm aber zur Pflichtaufgabe, das abschließende Gruppenspiel am Dienstag gegen Lettland zum Endspiel - vorausgesetzt, Lettland überrascht nicht gegen die USA oder Russland.
Doch wären statt nur einem Punkt auch zwei oder sogar drei möglich gewesen, hätte die deutsche Mannschaft ihre Chancen genutzt, gerade im letzten Drittel. Nicht nur Reimer, der dem Neu-Iserlohner Sebastian Dahm 15 Sekunden vor dem Ende in die Fanghand schoss, auch Gerrit Fauser oder Matthias Plachta hatten das Siegtor auf dem Schläger. Immer wieder Dahm vereitelte aber die Chancen. "Wir haben heute gegen einen ganz heißen Goalie gespielt", sagte der Bundestrainer nach dem Spiel. Der parierte auch die Großchance von Dennis Seidenberg in der Verlängerung sensationell mit der Stockhand und hielt seine Mannschaft im Spiel. Im Gegenzug reagierte NHL-Star Nikolaj Ehlers am schnellsten, schickte Peter Regin auf die Reise, der Danny aus den Birken zum 3:2 überwand: "Wir hatten das Glück in der Overtime, das war wirklich ein großer, großer Sieg heute", war auch Trainer Jan Karlsson erleichtert.
Trotz der Niederlage war Sturm nicht unzufrieden: "Es war eines der besseren Spiele meiner Mannschaft. Es ging lange Zeit hin und her, aber wir haben es einfach im letzten Drittel einfach nicht geschafft, ein Tor zu schießen." Dies könnte am Samstag Leon Draisaitl richten, der nicht nur von den deutschen Fans sehnsüchtig erwartet wird. Am Mittag kommt er aus Calgary in Frankfurt an. Ob er spielen wird, werde man kurzfristig entscheiden. Gleiches gilt für Goalie Philipp Grubauer, der ebenfalls nachnominiert wurde. Ein Rückschlag bedeutet aber die Verletzung von Verteidiger Moritz Müller, dessen Verletzung im ersten Drittel von Sturm nur als Oberkörperverletzung angegeben wurde. Müller war auch im Krankenhaus zur Untersuchung. Ob er spielen kann, war am Freitag unklar. Patrick Hager ist gegen Italien wieder mit dabei.
Michael Bauer