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Dienstag, 30. Mai 2017

Aktuelles Interview Franz Steer blickt zurück: „Es war sehr hart und für mich auch unverständlich"

Franz Steer an der Rosenheimer Bande.
Foto: Hans-Jürgen Ziegler

Franz Steer ist der neue Chef an der Bande bei den Dresdner Eislöwen. Für den langjährigen Head Coach der Starbulls ging es vor wenigen Wochen sozusagen raus aus dem "Wohnzimmer Rosenheim" und auf ins Abenteuer Dresden. Im aktuellen Interview blickt er zurück auf seine Entscheidung für die Eislöwen und gibt einen Einblick in die Kaderplanungen der Sachsen.

Herr Steer, mit etwas Abstand und bei schönem Wetter zurückgeblickt: Wie hart war der Abschied nach zehn Jahren Rosenheim dennoch?
Franz Steer: "Es war sehr hart und für mich auch unverständlich. Ich denke auch nicht, dass es der Mannschaft einen Schub gegeben hat, eher das Gegenteil war der Fall. Wir hatten in dieser Saison in Rosenheim einfach ein unglaubliches Verletzungspech und selbst einige, die spielten, taten das schwer angeschlagen, wie zum Beispiel Michael Rohner. Man hätte um Weihnachten reagieren müssen und das habe ich den Verantwortlichen auch gesagt, aber es ist nichts passiert. Rosenheim war wie mein Wohnzimmer und wie mich die Fans mit Spruchbändern trotz der Playdowns verabschiedet haben, das fand ich schon sensationell. Das hat mich auch bestätigt, dass ich vieles richtig gemacht habe."

Statt einer Pause haben Sie sich dann aber entschieden, doch gleich mit einem neuen Traineramt weiterzumachen

Steer: "Zunächst einmal war ich richtig leer - und damit meine ich kein Burnout. Aber ich habe einfach so viel Herzblut in die Arbeit in Rosenheim gesteckt. Mir geht es gut, ich habe eine Familie und ein Haus und auch etwas auf der Bank. Doch die Situation, von einem Tag auf den anderen arbeitslos zu sein, das ist schon eine echte Lebenserfahrung. Durch den späten Zeitpunkt der Entlassung habe ich auch nicht wirklich viele Angebote erhalten. Ich wollte auch nicht Co-Trainer in Straubing oder Wolfsburg werden. Und so hatte ich dann drei sichere Angebote aus der Oberliga und zwei aus der DEL2. Natürlich habe ich auch mit vielen Kollegen gesprochen, die meinten: Mach ein wenig Pause und warte, spätestens im Dezember werden ohnehin die ersten Trainer entlassen. Aber für so etwas bin ich einfach nicht der Typ, der darauf wartet, dass ein verdienter Kollege seinen Job verliert."

An welchen Stellen unterscheiden sich die Standorte Rosenheim und Dresden in ihren Augen, wo gleichen sie sich?
Steer: "Sie ähneln sich in der Beziehung, dass man überall mehr Geld gebrauchen könnte. Es steht fest, dass ein Spieler eher nach Dresden geht als nach Crimmitschau oder Weißwasser. Auch mit Thomas Popiesch habe ich viel über den Standort gesprochen. Das Umfeld ist einfach professioneller als in Rosenheim. In Rosenheim stammten dafür über die Hälfte der Spieler aus dem eigenen Nachwuchs, das ist in Dresden natürlich anders. Und genau das ist die Herausforderung für mich, aus den Spielern eine Mannschaft zu kreieren, die sich mit der Stadt und dem Club identifiziert - so, wie das Pavel Gross in Wolfsburg seit Jahren so gut gelingt."

Interview: Sebastian Groß

Das komplette Interview finden Sie in der aktuellen Print-Ausgabe der Eishockey NEWS!



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Notizen

  • gestern
  • Der EV Landshut (DEL2) wird die Zusammenarbeit mit Co-Trainer Christoph Schubert nicht fortsetzen. Vor einem Jahr war Schubert als Assistent von Heiko Vogel zu den Niederbayern gekommen, durch die Neuaufstellung im Trainerteam gehen der EVL und der 43-Jährige fortan aber getrennte Wege.
  • vor 3 Tagen
  • U-Nationalstürmer Julius Sumpf hat mit den Moncton Wildcats den Memorial Cup der kanadischen Nachwuchsligen erreicht. Sumpf punktete in 19 Playoffspielen 16 Mal, darunter auch per Assist im Spiel zur QMJHL-Meisterschaft.
  • vor 3 Tagen
  • Ex-Spieler Ralf Herbst hat die Geschäftsstellenleitung bei den Blue Devils Weiden (DEL2) übernommen.
  • vor 3 Tagen
  • Paul Jan König bleibt bei der EG Diez-Limburg. Der 24-jährige Stürmer kam 2024/25 in der CEHL auf sechs Tore und sieben Vorlagen in 34 Saisoneinsätzen.
  • vor 3 Tagen
  • Neuer Mannschaftsbetreuer bei DEL-Aufsteiger Dresden: Lennart Halling kehrt zu den Blau-Weißen zurück. Er übernimmt die Position, die er bereits zuvor viele Jahre innehatte, von Steven Rupprich. Der langjährige Spieler der Eislöwen war vier Jahre lang als Teammanager und Betreuer tätig gewesen.
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