Meister München leistet sich bei den wiedererstarkten Wild Wings aus Schwenningen einen Ausrutscher.
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Hoher Unterhaltungswert kurz nach den Festtagen: Die DEL bleibt auch zwischen den Jahren eine Wundertüte. Die Ergebnisse des 36.Spieltages bergen die ein oder andere Überraschung in sich, das Tabellenbild präsentiert sich kurz vor der heißen Endphase der Saison denkbar spannend.
An der Tabellenspitze kristallisiert sich mehr und mehr ein Zweikampf heraus. Die Thomas Sabo Ice Tigers feiern mit dem 5:3-Heimerfolg gegen die Krefeld Pinguine den sechsten Sieg in Folge und verteidigen damit die Tabellenführung. Nur einen Zähler dahinter folgen die Eisbären Berlin, die mit einem 4:2-Sieg in Augsburg den zweiten Dreier in Folge feiern und die zwischenzeitliche Krise damit zunächst für beendet erklären können. Federn im Kampf um den Platz an der Sonne mussten hingegen die Red Bulls München lassen, die eine2:4-Niederlage in Schwenningen sicher nicht unbedingt eingeplant hatten.
Ähnliches wird für die Grizzlys Wolfsburg gelten, die auf eigenem Eis dem vermeintlich abgeschlagenen Schlusslicht aus Straubing zum 4:3-Erfolg gratulieren mussten. Damit dürfen sich die Niedersachsen wohl endgültig vorrangig auf das Verteidigen von Platz vier konzentrieren und können eventuell höher zielende Ambitionen ad acta legen.
Die niederbayrischen Tigers hingegen hauchen ihrem Playoff-Traum mit dem dritten Sieg in den letzten vier Spielen weiter Leben ein. Der Rückstand auf Platz zehn beträgt aktuell "nur noch" elf Punkte- bei 16 noch ausstehenden Partien eine undankbare, aber keine unmögliche Aufgabe.
Umso weniger, weil die aktuell um die Pre-Playoff-Plätze kämpfenden Teams auch nicht zwingend überzeugende Vorstellungen ablieferten.Die unmittelbar vor den Straubinger platzierten Krefeld Pinguine (3:5in Nürnberg), Augsburger Panther (2:4 gegen Nürnberg), Adler Mannheim (2:5 in Iserlohn) und die Düsseldorfer EG (0:4 in Ingolstadt) ließen allesamt wertvolle Punkte liegen. Das größte Sorgenkind sind dabei die Mannheimer: Ein Sieg aus den letzten acht Spielen ist eines Post-Season-Kandidaten schlicht nicht würdig.
Ganz so schlimm sieht es für die Fishtown Pinguins noch nicht aus, selbst wenn sie nach vier glatten Niederlagen zuvor auch gegen die Kölner Haie zuhause nach einer 3:4-Overtime-Niederlage nur einen Punkt für sich verbuchen konnten. Dass die Bremerhavener dabei nach1:3-Rückstand nach 40 Minuten überhaupt noch die Verlängerung erzwingen konnten, spricht aber für ihre intakte Moral. Keine ganz unwichtige Charaktereigenschaft im bevorstehenden äußerst spannenden Saisonabschluss.
Carsten van Zanten