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Freitag, 6. April 2018

Klare Niederlage für die DEB-Auswahl Lehrstunde im ersten Test: Deutschland fängt sich bei 1:4-Niederlage in Russland nach schwachem Start erst im Schlussdrittel

Mathias Niederberger im deutschen Gehäuse stand am Freitagabend unter Dauerbeschuss.
Foto: imago

Viel Lehrgeld musste die deutsche Auswahl beim ersten Vorbereitungsspiel auf die Eishockey-WM 2018 am Freitagabend im russischen Sotchi bezahlen. Am Ende unterlag das Perspektivteam von Bundestrainer Marco Sturm vor der tollen Kulisse von über 11.000 Fans in der Olympiastadt von 2014 mit 1:4. Den einzigen Treffer für das deutsche Team erzielte Talent Marc Michaelis von der Minnesota State University. Gegen eine ebenfalls sehr junge russische Auswahl kam das deutsche Team kaum zu Chancen in der Offensive und wurde von der Sbornaja streckenweise in der eigenen Zone eingeschnürt. Erst im Schlussdrittel fing sich das deutsche Team und begegnete den Russen mehr oder weniger auf Augenhöhe. Der gut aufgelegte Mathias Niederberger im deutschen Gehäuse verhinderte eine höhere Niederlage gegen den Olympiasieger.

Von Beginn an steckte die russische Mannschaft, die in Abwesenheit von Nationaltrainer Oleg Znarok (noch in den KHL-Playoffs mit St. Petersburg beschäftigt) von Oleg Bratash betreut wurde, die Marschroute auf dem Eis klar ab. Läuferisch, physisch und spielerisch teils deutlich überlegen zeigten die russischen Youngster den DEB-Jungs deutlich ihre Grenzen auf. Logische Folge nach einer ersten Dauerdruckphase das 1:0 für die Sbornaja in der neunten Spielminute durch Artyom Ilyenko (21) von Lokomotive Yaroslavl. Da Niederberger zum Fels in der Brandung wurde, blieb es auch nach 20 Minuten beim noch relativ knappen Ergebnis trotz des russischen Angriffswirbels.

Im zweiten Drittel brachte sich die DEB-Auswahl durch Strafen erstmal selbst ins Hintertreffen. Ein Powerplay-Tor von Kirill Semyonov (23/Avangard Omsk) brachte den Gastgebern einen Zwei-Tore-Vorsprung ein. In der 33. Minute erhöhte erneut Ilyenko gegen offensiv leicht verbesserte DEB-Cracks auf 3:0 - das auch nach 40 Minuten Bestand hatte. Insgesamt leistete sich das deutsche Team in der defensiven Zone und im Aufbauspiel zu viele Scheibenverluste und so ging die klare Führung für Russland auch in Ordnung.

Erst im Schlussabschnitt war die Auswahl von Marco Sturm endgültig angekommen auf dem Eis. Immer öfter tauchten die DEB-Stürmer vor Russlands Goalie Alexander Sutnitsin auf. Und das zahlte sich aus: Marc Michaelis erzielte den 1:3-Anschlusstreffer (50.). Ausgerechnet der Youngster von der Minnesota State University (NCAA), der einen ähnlich erfolgreichen Weg wie Frederik Tiffels 2017 bestreiten will, nahm die Scheibe im Torraum aus der Luft und beförderte sie über die Linie.

Eng wurde es aber nicht mehr, weil Russland in Überzahl durch einen Treffer von Alexei Bereglazov auf 4:1 stellte - die endgültige Vorentscheidung und gleichzeitig der Endstand in einer Partie, in der die DEB-Talente viel lernen durften. Einmal mehr zeigte sich, dass die internationale Bühne für junge DEL-Profis gewaltige Herausforderungen bereit hält. Ergebnisse sind in der Vorbereitung bekanntermaßen zweitranging, aber auch das Geschehen auf dem Eis zeigte deutlich, welchen langen Weg das deutsche Team in Richtung WM in Dänemark noch gehen muss.

Bundestrainer Marco Sturm zum ersten Test: "Wir haben erwartet, dass wir auf einen harten Gegner treffen. In den ersten 40 Minuten war Russland das frischere und aktivere Team. Wir haben dann im Schlussdurchgang nochmal besser gespielt. Auf die letzten 20 Minuten können wir aufbauen."

Im zweiten Vergleich am morgigen Samstagnachmittag (Spielbeginn 16:00 Uhr, live bei SPORT1 im FreeTV) wird Dustin Strahlmeier von den Schwenninger Wild Wings sein Länderspieldebüt feiern. Ob das deutsche Team dann dem russischen Offensivdrang von Beginn an etwas entgegenzusetzen weiß, wird sich zeigen.

Sebastian Groß

DAS SPIEL IM STENOGRAMM:

Russland - Deutschland

4:1 (1:0, 2:0, 1:1)

Kader Deutschland: Niederberger - Zerressen, Daschner; Sezemsky, Ebner; Nowak, Wagner; Bender, Brückner - Krämmer, Loibl, Elsner; Holzmann, Danner, Schmölz; Michaelis, Höfflin, Uvira; Hafenrichter, Kammerer;

Tore: 1:0 (9:11) Ilyenko (Padakin), 2:0 (22:53) Semyonov (Yelesin, Tryamkin - PP2), 3:0 (32:10) Ilyenko (Koshelev), 3:1 (49:03) Michaelis (Uvira), 4:1 (54:05) Bereglazov (Mikheyev, Kagarlitsky - PP1); Strafminuten: Russland 8, Deutschland 14; Zuschauer: 11.171


Kurznachrichtenticker

  • vor 2 Stunden
  • Emily Nix, Erstreihenstürmerin der deutschen Nationalmannschaft, steht vor einem Wechsel nach Schweden. Die SDHL gilt als stärkste europäische Liga. Der ERC Ingolstadt vermeldet ihren Abgang.
  • vor 18 Stunden
  • Das Teilnehmerfeld des Spengler Cups in Davos ist komplett. Neben dem Gastgeber und Team Canada sind die Straubing Tigers, der HC Dynamo Pardubice (Tschechien), der HC Fribourg-Gottéron (Schweiz) und Kärpät Oulu (Finnland) beim Traditionsturnier von 26. bis 31. Dezember am Start.
  • vor 18 Stunden
  • David Keckeis, der in den vergangenen zwei Jahren als Assistent der Geschäftsführung fungierte, wurde nun zum Leiter der Geschäftsstelle ernannt der Ravensburg Towerstars ernannt. Daniel Heinrizi wird seine neue Aufgabe als Sportdirektor bei den Löwen Frankfurt früher antreten.
  • vor 7 Tagen
  • TV-Auftritt: Bundestrainer Harold Kreis ist heute Abend, nach dem Länderspiel gegen Österreich, im „Aktuellen Sportstudio" zu Gast. Die ZDF-Sendung ist im Livestream um 22.30 Uhr und im TV-Kanal um 23 Uhr zu sehen.
  • vor 7 Tagen
  • Ilpo Kauhanen wird neuer Goaliecoach des ERC Ingolstadt (PENNY DEL) und kehrt damit an seine ehemalige Wirkungsstätte zurück.
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