Ein strikter Sparkus kommt auf das Oberligateam der Selber Wölfe mit Blick auf die kommende Saison zu.
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Tiefrot sind die Zahlen beim VER Selb! Der Oberligist berichtete bei der Jahreshauptversammlung von einem Verlust in Höhe von rund 276.000 Euro im Kalenderjahr 2017. Ein erneut dickes Minus nach zuletzt 66.000 Euro im Jahr 2015 und 163.000 im Jahr 2016. Und auf Nachfrage wurde gar von gesamt rund 700.000 Euro an langfristigen Darlehen berichtet, die der Verein über definierte Zeiträume zu tilgen hat. Aber: "Wir sind nicht pleite. Die Rückzahlungen laufen, die Liquidität ist gesichert", versuchte Vorstandsmitglied Dr. Andreas Golbs zu beruhigen.
Er erklärte, dass sich das hohe Minus im Geschäftsjahr noch in Teilen bereinigen werde, gar niedriger als der Verlust im Vorjahr wäre dann das Defizit. Maßnahmen, die man getroffen habe, würden erst Anfang diesen Jahres greifen. Dies betreffe unter anderem auch Sponsorenzahlungen. Umbaumaßnahmen im Stadion hätten nicht nur der Stadt Selb Geld gekostet, sondern auch eigene Finanzmittel mussten aufgebracht werden. Sicherheitsmaßnahmen im Stadion zu Beginn der Saison hätten einige Zuschauer abgehalten, Spiele des VER Selb zu besuchen, folglich habe man versucht, manches nach und nach eleganter zu gestalten. Zwar habe man am Ende der Saison etwa 2.500 Zuschauer mehr als ein Jahr zuvor gehabt, dies bedingt natürlich aber auch erst durch die zuschauerträchtigen Playoffs, ansonsten ist weiter ein Zuschauerrückgang nicht wegzureden.
Die Vorstände Jürgen Golly, Thomas Manzei und Dr. Andreas Golbs waren schon im Vorjahr um einen strikten Sparkurs bemüht. "Wir müssen uns weiter konsolidieren, wollen eine schwarze Null schreiben und die Darlehen natürlich auch nach und nach bedienen", ist sich die Führungscrew aber auch einig, sich nicht kaputtsparen zu wollen. Sportlich will man definitiv eine schlagkräftige Mannschaft in den Oberliga-Wettbewerb schicken. Baustellen im Verein wurden und werden genauestens analysiert. Einnahmensteigerung, Ausgabensenkung - so die Marschroute. "Wir haben einige Maßnahmen angesprochen und diskutiert. Entschieden ist noch nichts", stehen der Personalbesatz rund um die erste Mannschaft sowie der Personalaufwand im Verein über Einsparungsmaßnahmen durch alle Abteilungen und viele weitere Bereiche zur Debatte.
Bei den Neuwahlen in der gut dreistündigen Versammlung wurde die Vorstandschaft von den 45 anwesenden Mitgliedern in ihrem Amt für die nächsten zwei Jahre bestätigt.
Michael Sporer