Timo Pielmeier wird auch in Partie Nummer zwei gegen Norwegen das deutsche Gehäuse hüten.
Foto: City-Press
Ohne Angreifer Patrick Hager ging die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft am Samstagnachmittag in der Trainingsarena von Herning aufs Eis. Der Stürmer des EHC Red Bull München musste aufgrund einer Oberkörperverletzung am Samstag aussetzen. Bereits im ersten Drittel der Auftaktpartie gegen Dänemark war Hager nach einem Check, den er selbst gefahren hatte, dabei jedoch in den Arm/Ellenbogen seines Gegenspielers lief, kurz liegen geblieben - hatte das Spiel dann aber fortgesetzt. Nach der Pause am Samstag wird Hager am Sonntag gegen Norwegen jedoch wieder mit von der Partie sein.
Bundestrainer Marco Sturm versuchte derweil die vielen kleinen Baustellen im deutschen Spiel mit einer gut einstündigen Einheit am Samstag auszumerzen. Auf dem Plan standen zunächst einmal Unterzahl-Übungen. Verständlich, nach den beiden Gegentreffern gegen Dänemark am Freitagabend. Man habe zu wenig Zeit gehabt in den paar Tagen vor dem Turnierstart, die Unter- und Überzahlformationen perfekt einzuspielen, so Sturm. Weil durch die Veränderungen im Kader während der Vorbereitung die Formationen der Special Teams auch nie gleich blieben, konnten sich diese auch zuvor noch nicht finden. Außerdem wurde den deutschen Profis im Training mehr Zug zum Tor eingeimpft. "Wir müssen etwas geradliniger spielen, nicht so verspielt sein. Wir müssen die Scheiben direkt zum Tor bringen, dann schießen wir vielleicht nicht so schöne Tore, aber vielleicht auch mal eines mehr", erklärt Angreifer Matthias Plachta die noch bestehenden Defizite im deutschen Spiel.
Im Tor wird am Sonntagnachmittag erneut Timo Pielmeier vom ERC Ingolstadt stehen. Der DEL-Routinier machte zum Auftakt eine gute Figur, sodass Sturm keinen Grund für eine Änderung auf dieser Position sieht. "Beide Torhüter waren super gestern. Was Frederik Andersen gehalten hat, war wirklich unfassbar", so auch Angreifer Dominik Kahun rückblickend am Samstagnachmittag. Das Duell gegen den wohl stärksten Goalie der Herning-Gruppe haben die Deutschen nun aber immerhin schon hinter sich.
Verwundert waren wohl auch die deutschen Profis, als während der Einheit am Samstagnachmittag auf einmal Massen an Fans in die Trainingsarena in Herning strömten. Die wollten aber nicht (nur) den Olympia-Zweiten von Pyeongchang sehen, sondern auch bzw. vor allem die kanadischen NHL-Stars, die im Anschluss an die DEB-Auswahl trainierten. Fast 1.000 Fans bei bestem Wetter draußen in der zugegeben eiskalten altehrwürdigen Eishalle von Herning Blue Fox für eine Trainingseinheit - stark!
Stark waren auch die Einschalt-Quoten beim deutschen Auftaktspiel am Freitagabend: Durschnittlich waren knapp 810.000 Zuschauer live bei SPORT1 mit dabei, in der Spitze wurde die Million deutlich überschritten. Mit Ausnahme der beiden Heim-Weltmeisterschaften in Deutschland 2017 und 2010 waren das somit die besten Quoten für ein deutsches WM-Auftaktspiel seit dem Beginn der durchgängigen SPORT1-WM-Übertragungen im Jahr 2004.
Sebastian Groß