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Dienstag, 26. Juni 2018

Eishockey-NEWS-Sommerserie Der Sport im Zeichen des Zweiten Weltkriegs – Die Deutschen Eishockey-Meisterschaften von 1940 bis 1945

Die Meistermannschaft des Wiener Clubs EK Engelmann 1939.
Foto: Sport-Kurier-Archiv

In unserer Sommerserie "Die Deutschen Eishockey-Meisterschaften" blicken wir etappenweise zurück auf die Zeit zwischen 1912, als zum ersten Mal ein Deutscher Meister im Eishockey gekürt wurde, und 1994, als die DEL die Bundesliga als höchste deutsche Spielklasse ablöste. Teil vier widmet sich den Jahren 1940 bis 1945, die im Zeichen des Zweiten Weltkriegs standen. So konnte in den Jahren 1942, 1943 und 1945 erst gar kein Meister aufgrund von den Kriegsereignissen ermittelt werden.

Genügend Geschichten rund um den Eishockeysport hatte diese dunkle Zeit allemal zu bieten. So durchbrachen zwei Clubs aus Wien, nämlich der EK Engelmann (1939) und die Wiener EG (1940) die bis dahin vorherrschende Dominanz des Berliner Schlittschuhclubs und - mit Abstrichen - die des SC Riessersee. Der Krieg erforderte in den Regularien besondere Maßnahmen. So durften Kriegsspielgemeinschaften gegründet werden, da viele junge Männer eingezogen waren. Ohne diese Fusionierungen wären nicht alle Teams spielfähig gewesen. Selbst Sportmannschaften bewaffneter Formationen, wie zum Beispiel die SS Nürnberg, war die Teilnahme an den Spielen um die Meisterschaft erlaubt. Insgesamt verlor der Sport unter der Regie der Nazis seine Unabhängigkeit und seine Unschuld.

Manchmal erkennt man nicht, was für Geschichten sich hinter einem Namen verbergen. In der Meistermannschaft des Berliner Schlittschuh-Clubs der Jahre 1928 bis 1932 stand Rudi Ball, zeitweise waren auch seine beiden Brüder Gerhard und Heinz im Meisterteam des BSC. Ab 1934 fehlt der Name Ball in der Liste. Der Vater war Jude, die Geschwister deshalb als Halbjuden eingestuft und aus dem Sportgeschehen verbannt. Weitere düstere Anekdote aus dieser Zeit: Die Aufstellung des Wiener EK weist für das Meisterjahr des Clubs 1939 den Namen Heim aus. Sein Vorname war Aribert. Bittere Berühmtheit erlangte er als sadistischer Arzt im KZ Mauthausen. Zeitungen nannten ihn "Dr. Tod" und er war lange Zeit ein gesuchter Kriegsverbrecher.

Eine ausführliche Fassung dieser Geschichten rund um das deutsche Eishockey in diesen düsteren Jahren finden Sie in der aktuellen Printausgabe, die seit dem heutigen Dienstag im gut sortierten Zeitschriftenhandel erhältlich ist.

Herrmann Kewitz/Michael Bayer


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Notizen

  • vor 10 Stunden
  • Kommende Saison wird den Kassel Huskies (DEL2) Nick Neufeld als Ersatztorhüter zur Verfügung stehen. Der 20-Jährige stammt aus dem eigenen Nachwuchs und wird die Rolle von Eigengewächs Alexander Pankraz übernehmen, der sich auf die U20-Mannschaft konzentrieren wird.
  • vor 12 Stunden
  • Mit Nikolaj Ehlers ist einer der begehrtesten Free Agents vom Markt. Bei den Carolina Hurricanes unterschrieb der Däne einen Sechsjahresvertrag über je 8,5 Mio. Dollar pro Jahr. Der 29-jährige Angreifer war in Winnipeg zuletzt mit 70 Scorer-Punkten in 77 Einsätzen der drittbeste Scorer des Teams.
  • gestern
  • Die Saale Bulls Halle präsentieren mit Aki-Petteri Pöyry ihren neuen Co-Trainer. Der 30-jährige Finne war zuletzt zwei Jahre in gleichem Amt bei den KSW IceFighters Leipzig tätig. Zuvor hatte er verschiedenste U-Teams des finnischen Clubs Jukurit ebenfalls als Co-Trainer betreut.
  • gestern
  • Acht Deutsche sind im Draft der CHL (Union mehrerer nordamerikanischer Juniorenligen) ausgewählt worden: Darian Rolsing, Maxim Schäfer, Dustin Wollhöft, Elias Schneider, Linus Vieillard, Elias Pul, Manuel Schams und Matheu Späth. Ob und wer von ihnen zum auswählenden Club geht, ist offen.
  • vor 2 Tagen
  • Das Torhüter-Duo bei den Rostock Piranhas ist komplett. Neben Sebastian Albrecht kann der Nord-Oberligist auch Timon Bätge halten. Der 25-Jährige stand in der letzten Saison 19 Mal im Gehäuse der Raubfische und verbuchte eine Fangquote von 88.5 Prozent.
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