Olaf Kölzig darf endlich den Cup in seinen Händen halten.
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Olaf Kölzig verlor 1998 mit den Washington Capitals als Aktiver die Finalserie gegen die Detroit Red Wings. Nach dem Ende seiner Karriere arbeitete er als Torhütertrainer, heute ist er im Spielerentwicklungsbereich der Washington Capitals tätig. 20 Jahre nach der Finalniederlage darf er sich nun auch noch Stanley-Cup-Sieger nennen.
Herr Kölzig, vor 20 Jahren haben Sie als Spieler die Finalserie gegen Detroit mit 0:4 verloren. Nun arbeiten Sie im Management und durften erstmals den Cup in die Höhe stemmen. Beschreiben Sie mal Ihr Innenleben...
Olaf Kölzig: "Ich muss sagen, ich war aufgeregt, überwältigt, angespannt, nervös - es war einfach unbeschreiblich. Ich habe es zuerst gar nicht richtig realisiert! Besonders nach den letzten beiden Spielzeiten, die dann in den Playoffs doch ein wenig enttäuschend verliefen. Jetzt stand ich zwar nicht mehr aktiv auf dem Eis, aber ich bin immerhin Teil eines Stanley-Cup-Siegers. Das Gefühl war und ist einfach unbeschreiblich!"
Nach Uwe Krupp, Dennis Seidenberg und Tom Kühnhackl sind Sie jetzt zusammen mit Philipp Grubauer der vierte bzw. fünfte Deutsche, der sich Stanley-Cup-Sieger nennen darf - aber der erste, der nicht aktiv auf dem Eis stand.
Kölzig: "Ja, ich wünschte schon, mir wäre es auch als Spieler gegönnt gewesen, diesen Erfolg zu genießen. Aber manchmal stimmt das Timing nicht - bei mir sollte es halt nicht sein. Aber als Trost bleibt mir, dass es eine ganze Reihe großartiger Spieler gibt, denen es versagt geblieben ist, einen Cup zu gewinnen. Es ist zwar nicht das Gleiche, als wenn ich ihn als Aktiver gewonnen hätte, aber ich habe durch meine Arbeit auch zum Mannschaftserfolg beigetragen. In Spiel sechs bei den Pittsburgh Penguins haben dann auch sechs meiner 'Schützlinge' mitgespielt, das erfüllt mich schon ein wenig mit Stolz. Und letztendlich bleibt ein Stanley Cup ein Stanley Cup - egal wie du ihn gewinnst. Die ganze Organisation gewinnt ihn."
Philipp Grubauer wurde nach Colorado getradet. Was sagen Sie dazu?
Kölzig: "Wenn ich nur an mich und die Capitals denken würde, hätte ich alles versucht, ihn bei uns zu behalten. Aber wenn ich ihn sehe, seine Klasse, seine Entwicklung, dann ist der Wechsel richtig. Er hat es mehrfach unter Beweis gestellt, was er kann. Mit Brayden Holtby als Nummer eins hier wäre es schwierig geworden, den Schritt zum Stammkeeper zu machen. Philipp ist ein so prima Kerl, den jeder Mitspieler mag, dass er es einfach verdient hat, diese Chance zu bekommen - das Zeug dazu hat er jedenfalls."
Interview: Ivo Jaschick
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