Das deutsche Team unterlag auch im zweiten Spiel in Krefeld denkbar knapp.
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Das deutsche Eishockeynationalteam musste am Samstagnachmittag beim Deutschland Cup in Krefeld vor gut 6.100 Zuschauern eine 3:4-Niederlage nach Penalty-Schießen gegen die Schweiz hinnehmen. In einer rasanten und packenden Partie hatten die Eidgenossen das bessere Ende für sich. Das Zwei-Tore-Comeback der deutschen Mannschaft im Schlussdrittel wurde nur mit einem Punkt belohnt. Es war die zweite knappe Niederlage für die Mannschaft des scheidenden Bundestrainers Marco Sturm beim Vier-Nationen-Cup, der erstmals in Krefeld ausgetragen wird.
Sturm schickte am Samstagnachmittag alle seine Debütanten des Wochenendes aufs Eis, so feierte Leon Niederberger seine Länderspielpremiere. Nicht zum Einsatz kamen die erfahrenen Kräfte Moritz Müller, Björn Krupp, Matthias Plachta, David Wolf und Markus Eisenschmid.
Das deutsche Team erwischte einen Auftakt nach Maß. Gleich das erste Powerplay saß. Nach nur 87 Sekunden netzte Leonhard Pföderl ein. Für den Nürnberger und Silberhelden von Pyeongchang war es der dritte (!) Überzahltreffer des Turniers. Doch die Eisgenossen zeigten sich nicht beeindruckt. Lino Martschini schickte Yannick Herren auf die Reise, der Danny aus den Birken keine Chance ließ. Und in der zehnten Spielminute belohnten sich die Schweizer für ihre gefälligen Angriffe ein weiteres Mal: Noah Rod zog aus dem Slot ab und die Scheibe schlug unter der Latte zum 2:1 für die Gäste ein.
Mit zwei Großchancen startete das DEB-Team ins Mitteldrittel. Doch zunächst vergab Pföderl bei einem Zwei-auf-null, dann scheiterte Phil Hungerecker am Pfosten. Das Tor machte dann aber wieder der Vizeweltmeister, der in den ersten 30 Minuten das konsequentere Team war. Erneut war es Kapitän Rod, dem die Scheibe sozusagen auf die Kelle fiel und der nach einem abgeblockten Schuss nur noch einschieben musste. Beim 1:3 aus deutscher Sicht blieb es auch nach 40 gespielten Minuten.
Eine Schrecksekunde unterbrach in Minute 48 die deutschen Bemühungen, den Anschlusstreffer zu erzielen. Goalie aus den Birken wurde von einem Schweizer Stock unglücklich und heftig am Nacken getroffen. Der Münchener Schlussmann konnte zunächst noch kurz weitermachen, räumte dann aber seinen Platz für Niklas Treutle. In der 52. Minute sollte dann der 2:3-Anschlusstreffer gelingen - Lean Bergmann von den Iserlohn Roosters erzielte in seinem zweiten Spiel im DEB-Trikot seinen ersten Treffer. Der Youngster hatte einen Abpraller von Flüeler geschickt verwertet. Und als Vieles auf die zweite Turnierniederlage hindeutete, wurde das Risiko der deutschen Mannschaft belohnt. Marcel Noebels fiel 41 Sekunden vor dem Ende der Puck vor den Schläger und der Stürmer der Eisbären Berlin konnte zum 3:3 ausgleichen. So ging es in die Overtime, was aufgrund der ausgelassenen Großchancen auf Seiten der DEB-Auswahl auch nicht ganz unverdient war.
Diese brachte trotz großer Chancen auf beiden Seiten keinen Sieger hervor, sodass die Entscheidung im Shootout fallen musste. Treutle hatte das DEB-Team in den fünf Minuten Verlängerung gleich zweimal in höchster Not vor der Niederlage bewahrt. Im Penalty-Schießen konnte Treutle seine Farben dann aber nicht mehr retten, auch weil die DEB-Stürmer allesamt bei ihren Versuchen an Flüeler im Schweizer Tor oder sich selbst scheiterten. Am Sonntagnachmittag steht für die DEB-Auswahl das abschließende Turnierspiel gegen die Slowakei auf dem Programm.
Sebastian Groß