Marco Sturm in der Kabine der Los Angeles Kings während des Auswärtsspiels am Dienstag in Vancouver. Foto: Aykroyd
Rund zweieinhalb Wochen ist Marco Sturm nun Mitglied der Los Angeles Kings. Der ehemalige Bundestrainer, der nach dem Deutschland Cup am 10. November die Nationalmannschaft verließ, hat mittlerweile acht Spiele als Assistenz-Coach von Willi Desjardins absolviert.
"Ich genieße es wirklich hier", sagte er im Gespräch mit Eishockey NEWS. "Ich bin nun das erste Mal Trainer einer NHL-Organisation. Ich habe lange in der Liga gespielt, jetzt habe ich die Chance, es von der anderen Seite her kennen zu lernen. Eigentlich wollte ich nie ins Trainergeschäft einsteigen, aber ich wurde ein bisschen reingedrängt - und hey, jetzt bin ich hier! Ich liebe es und ich genieße jeden Tag."
Lob erhält er von Desjardins, der nach der Entlassung des Trainerstabs um John Stevens am 4. November das Team bereits ohne Sturm, der noch beim Deutschland Cup weilte, übernommen hatte. "Er geht toll mit den Spielern um und arbeitet sehr strukturiert. Er ist ein Mann, bei dem es mir einfach gefällt, wie er die Spieler behandelt und wie er auch mit ihnen umgeht." Sagte Sturm noch bei seiner Abreise, dass er für Stürmer und Powerplay zuständig sei, hat sich das nun geändert. "Ich konzentriere mich jetzt mehr auf die Defensive. Aber in den letzten drei, vier Spielen war ich auch für das Powerplay verantwortlich."
Für die Familie bleibt momentan wenig Zeit. Noch ist unklar, wann sie nach Los Angeles nachkommt: "Vielleicht nach Weihnachten", sagt Sturm. "Die Zeitverschiebung ist auch ein Problem und es gibt hier jede Menge Arbeit. Ich musste viel lernen - nicht auf dem Eis, aber über das Team, das Videosystem und die Software. Ich arbeite mit den Verteidigern, das ist etwas völlig Neues für mich. Es gibt so vieles momentan und deshalb bleibt für mich auch wenig Zeit, mit der Familie oder den Freunden Kontakt aufzunehmen. Aber ich bekomme natürlich jede Menge Textnachrichten."
Vier der acht Spiele mit Sturm an der Bande konnten die Kings, die immer noch Schlusslicht der Liga sind (wie St. Louis haben sie erst 19 Punkte), für sich entscheiden, unter anderem auch das Spiel am Dienstag in Vancouver. "Wir müssen positiv bleiben und gemeinsam da rauskommen."
Lucas Aykroyd/Michael Bauer
Ein ausführliches Interview mit Marco Sturm über seine ersten Wochen in seiner neuen Heimat lesen Sie in der kommenden Ausgabe von Eishockey NEWS, die am 3. Dezember als App und am 4. Dezember als Printausgabe am Kiosk verfügbar ist.