Fredrik Erikssons Verletzung und die daraus resultierenden Diskussionen sorgen weiter für Aufsehen.
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Der Schlagabtausch zwischen Hubert Stahl, Gesellschafter der Straubing Tigers, und der Ligaführung geht in die nächste Runde. Am Donnerstagabend wurde ein zweiter Brief von Stahl publik, in dem er Gernot Tripcke, Tino Boos und Lars Brüggemann erneut zu einem öffentlichen Diskurs auffordert.
Doch der Reihe nach: Am Mittwochabend gab es - wie berichtet - zwei Reaktionen seitens der DEL. Zum einen wurde eine Telefonkonferenz vorgeschlagen, zum anderen wurde die Entscheidung des Disziplinarausschusses, Patrick Hager nicht zusätzlich zu sperren, verteidigt. Der Ausschuss folge in seinem Urteil letztlich nur einer klaren Linie, nämlich dem "Standard bei Checks mit dem Knie", der zuletzt am 19. November 2018 von der Sportkommission (bestehend aus den Sportlichen Leitern der DEL-Clubs) beschlossen wurde. Das Gremium hat mit seinem Urteil also lediglich auf einer Grundlage entschieden, die von den Clubs selbst abgesegnet und damit legitimiert wurde.
Am Donnerstagabend kontert dann wieder Hubert Stahl in einem zweiten Brief und lehnt die angebotene Telefonkonferenz entschieden ab. Seine Begründung in Richtung Tripcke: "Zum einen wären Sie, als Geschäftsführer der Deutschen Eishockey Liga, kein Bestandteil dieser Gesprächsrunde. Außerdem würde dann diese Gesprächsrunde erneut hinter verschlossenen Türen stattfinden und am Ende die gesamte Thematik im Sand verlaufen." In dasselbe Horn stößt Stahl bezüglich eines Treffens mit Tino Boos sowie Axel Koppermann (DEL-Pressesprecher) und schlägt auch dieses Angebot aus.
"Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass ich nicht an einer Lösung für alle Parteien interessiert bin, jedoch möchte ich [...] auch nicht, dass diese Lösung hinter verschlossenen Türen geschieht", erläutert Stahl die Beweggründe für seine ablehnende Haltung. Vielmehr hätten die Fans ein Recht darauf, dass solche Themen einen öffentlichen Diskurs unter Beteiligung aller führenden Persönlichkeiten erhielten. Es müsse ein Umdenken in den Gremien stattfinden, mehr Transparenz wäre wünschenswert und angebracht.
"Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich im Namen aller Eishockeyfans in Deutschland nicht aufgeben werde, bis Sie sich öffentlich zu meinen Fragen geäußert haben", so die Schlusspassage des zweiten Schriftstücks. Da scheint das letzte Wort also noch nicht gesprochen zu sein.
Michael Bayer