Die Truppe von Medvescak Zagreb wird gegen Salzburg, Linz und Znojmo ihre vorerst letzten Partien in der EBEL bestreiten.
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Der durch Finanzschwierigkeiten zum Aderlass im Kader gezwungene EBEL-Club Medvescak Zagreb wird die laufende Spielzeit 2018/19 nach den noch drei ausstehenden Partien im Grunddurchgang gegen Salzburg, Linz sowie Znojmo beenden und damit nicht mehr in der darauffolgenden Qualification Round antreten. Das wurde nach der ordentlichen Generalversammlung der Erste Bank Eishockeyliga in Salzburg am gestrigen Montag bekannt.
Als Gründe für den Verzicht auf die Weiterführung der Saison wurden die unbefriedigende Kadersituation sowie die Nicht-Verfügbarkeit der Heimstätte, des Dom Sportova, in der zweiten Hälfte der Qualifikationsrunde aufgeführt. Der Verein aus der kroatischen Hauptstadt hatte im Laufe der vergangenen Wochen sämtliche Leistungsträger und Kontingentspieler außer den Slowenen Mitja Robar sowie den Finnen Mikko Lehtonen abgeben müssen und den ausgedünnten Kader mit einheimischen Akteuren aufgefüllt. Die Resultate seitdem sind entsprechend negativ und größtenteils überdeutlich ausgefallen. Der letzte Platz ist den Kroaten schon sicher.
"Es wurde heute auf eine faire Art diskutiert und beschlossen, dass es für alle Beteiligten besser ist, wenn Zagreb nicht an der Qualification Round teilnimmt", sagte Liga-Manager Christian Feichtinger nach dem Beschluss auf der Versammlung. Der Verzicht Zagrebs bedeutet für den weiteren sportlichen Verlauf, dass ab 12. Februar nur fünf Teams um die zwei ausstehenden Playoff-Plätze wetteifern.
Des Weiteren hat die Nicht-Beendigung der Saison in der Liga einen Antrag auf Wiederaufnahme zur Folge, falls die Bären in der kommenden Spielzeit erneut in der EBEL antreten wollen. Dieser Antrag würde auch eine neue Finanzprüfung durch die Liga beinhalten. Ob es zu diesem Schritt seitens des krisengebeutelten Clubs kommt, ist derzeit noch unklar - genauso wie die Antwort auf die Frage, ob Zagreb eine Zukunft in der EBEL hat.
Derweil positioniert sich Feldkirch weiter als möglicher Neuling in der multinationalen Elite-Liga, was Feichtinger am Rande der Tagung ebenfalls bestätigte. Derzeit befinde man sich in einer Evaluierungsphase, in der Halle und Infrastruktur geprüft würden. Im weiteren Verlauf werden dann die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unter die Lupe genommen. Im Fall von Znojmo, dessen verärgerter Präsident Ohara per Brief an die Ligaleitung den Ausstieg nach dieser Saison angedroht hat, wird wohl erst der Nennschluss am 15. Februar Klarheit über die erneute Teilnahme schaffen. Derzeit bemüht man sich, eine Basis für Gespräche mit Ohara herzustellen.