Das Top Team Peking nach Spielschluss in Memmingen.
Foto: Deutscher Eishockey-Bund e.V. (DEB)/City-Press GmbH
Spiel eins unter Bundestrainer Toni Söderholm ist Geschichte, ein überzeugendes 4:2 stand am Ende im Memminger Eisstadion am Hühnerberg vor 2.550 Zuschauern gegen die Schweiz auf der Anzeigentafel. Der neue DEB-Coach zog daher auch ein positives Fazit, ohne jedoch auf einige Defizite hinzuweisen: "Ich ziehe eine positive Bilanz. Wir haben zwar einige Fehler gemacht, aber waren organisiert genug, um manche davon wegzuarbeiten", so Söderholms Resümee nach seinen ersten 60 Minuten hinter der Bande.
Für Torhüter Hannibal Weitzmann hatte der 41-Jährige ein Sonderlob übrig. Besonders gefallen habe ihm bei seiner Mannschaft außerdem "der Wille zum Verteidigen, das eigene Haus zu schützen, Schüsse zu blocken und für 60 Minuten zu arbeiten." Dass seiner Meinung nach teilweise auch ein bisschen zu kompliziert gespielt wurde, sei kein Problem. "Mir ist es lieber, dass wir gleich sehen, was wir können und was nicht", zieht Söderholm auch daraus etwas Positives, der im Nachgang der Partie die Besonderheit der Premiere als Bundestrainer bestätigte: "Ich war stolz, dass ich da sein durfte - das muss man auch sagen. Es war ein besonderer Tag."
Auch für die Spieler selbst war das erste Spiel unter seiner Leitung eine tolle Erfahrung. So sagte Debütant Marco Sternheimer, der zum zwischenzeitlichen 2:0 in Unterzahl traf: "Ich kenne ihn schon von der U19, da war er mal als Co-Trainer dabei. Toni ist ein sehr angenehmer Typ und weiß unglaublich viel. Das merkt man selbst in der kurzen Zeit. Es macht unheimlich viel Spaß, unter ihm zu spielen." Zu seinem Treffer merkte der Augsburger an: "Für mich persönlich war das natürlich überragend." Auch allgemein habe das Team eine "super Leistung" gezeigt und habe im Spiel "Vieles umgesetzt", was man in letzter Zeit gelernt habe.
Der etwas erfahrenere Fabio Pfohl, mit einem Treffer und zwei Vorlagen als Spieler des Spiels auf deutscher Seite ausgezeichnet, stieß ins selbe Horn und meinte: "Ich denke, dass wir von Anfang an gut Druck gemacht haben. Wir haben versucht, das Spiel in die Hand zu nehmen und das ist uns ziemlich gut gelungen." Über Söderholm könne er nur Positives sagen. Der Finne lege "viel Wert auf Details" und wolle "ein sehr schnelles, laufstarkes Spiel haben". Fehler seien erlaubt, "aber er will nicht so etwas hören wie ,das war nicht mein Mann'". Beim Spiel helfen würden "klare Anweisungen vom Trainer", das mache "das Ganze sehr einfach".
Mit Blick auf den zweiten Vergleich am Mittwochabend um 19.30 Uhr in der EgeTrans Arena in Bietigheim gibt Pfohl zu Protokoll, man müsse wieder sein Spiel aufziehen und das Heft in die Hand nehmen. "Läuferisch haben wir einiges gezeigt und dadurch Chancen kreiert. Das gilt es zu wiederholen", lautet seine Marschroute. Sternheimer erwartet eine Reaktion der Schweizer: "Sie werden in Bietigheim mit viel mehr Geschwindigkeit kommen. Da müssen wir uns darauf einstellen und unsere Fehler noch etwas minimieren."
Michael Bayer