Anzeige
Donnerstag, 14. Februar 2019

Krefelder Nachwuchsteam Kommentar: „Die Rückkehr einer KEV-Oberliga-Auswahl ist ein gut gemeinter Schritt“

Der aktuelle Crimmitschauer Patrick Klöpper spielte für Krefeld in der dritthöchsten Spielklasse.
Foto: City-Press

Eine ganze Mannschaft nur aus Nachwuchskräften in der Oberliga - das klingt auf den ersten Blick nach einer richtig guten Idee! Die Krefeld Pinguine und der Krefelder EV versuchen, mit einer U23-Auswahl ihren Talenten am Standort den Sprung vom Nachwuchs- in den Profibereich zu erleichtern. Viel Eiszeit in allen Spielsituationen, kein Zuschauen auf der Bank oder gar der Tribüne, wenn es um alles oder nichts geht - das ist an sich für die Profis von morgen eine richtig gute Sache!

Und jetzt kommt das Aber: Damit die Sache auch wirklich ihren Sinn erfüllt, muss einiges zusammenkommen. Die Mannschaft muss zumindest mehr oder minder konkurrenzfähig sein, damit die Perspektivspieler von den Praxiserfahrungen profitieren. 20-mal in einer Saison abgeschossen zu werden - das bringt die wenigsten Spieler nach vorne. Sowohl bei den Oberligateams der Eisbären Juniors Berlin als auch des Krefelder EV war das einer der Stolpersteine in der Vergangenheit. Ja, sowohl aus den Eisbären Juniors als auch aus dem KEV heraus haben es einige Talente bis in die DEL geschafft. Aber alles in allem waren das nicht auffällig mehr als die Spieler, die ohne das Bindeglied Oberligateam den Sprung aus dem Nachwuchs ins Profieishockey gewagt haben.

Einen weiteren Aspekt dieser Nachwuchs-Auswahlen ließ Ex-Bundestrainer Marco Sturm nie unerwähnt: Auch er befürwortete solche Talentschmieden zwischen Nachwuchs und Seniorenalter. Aber: Die Spieler sollten auf dem höchstmöglichen Niveau Spielpraxis sammeln. Ob also die Krefelder Top-Talente in der Oberliga Nord wirklich am besten aufgehoben sind, sei dahingestellt. Und auch zu dem langfristigen Ziel, möglichst früh den besten Nachwuchskräften den Zugang zu DEL und DEL2 zu ermöglichen, wird der Krefelder Weg nur wenig beitragen. In dieser Hinsicht hinkt das deutsche Eishockey nach wie vor meilenweit hinter der schwedischen, finnischen und auch Schweizer Profiliga hinterher.

Nichtsdestotrotz: Die Rückkehr einer KEV-Oberliga-Auswahl ist ein gut gemeinter Schritt der Pinguine. Und wenn die Sache mit Plan und langfristigem Konzept stabil umgesetzt wird, dann werden nicht nur die Pinguine über kurz oder lang davon profitieren, sondern ganz sicher auch das ein oder andere Eishockeytalent der Zukunft.

Sebastian Groß

(Redaktionsleiter)

Eishockey NEWS veröffentlich ab sofort die Kommentare aus der wöchentlichen Printausgabe im Wochenverlauf auch online.


Anzeige
Anzeige

Notizen

  • vor 18 Stunden
  • Neuer Club für Jérémy Beaudry. Den kanadischen Verteidiger, in der vergangenen Saison für die Lausitzer Füchse in der DEL2 aktiv (51 Einsätze, acht Tore, 16 Vorlagen) zieht es in die französische Ligue Magnus nach Bordeaux.
  • gestern
  • Die Düsseldorfer EG, Absteiger in die DEL2, besetzt die Teammanager-Stelle mit Jasmin Zwetz. Die 29-Jährige war zuletzt in der Hotel-Branche tätig.
  • gestern
  • Die Blue Devils Weiden (DEL2) setzen weiter auf Co-Trainer Martin Mazanec und Athletiktrainer Simon Heidenreich.
  • vor 4 Tagen
  • Die Iserlohn Roosters aus der PENNY DEL haben ihr Trainerteam für die kommende Spielzeit komplettiert: Mit Santeri Hilli kommt ein neuer Goalie- und Videocoach vom frisch gebackenen finnischen Meister KalPa Kuopio. Der 37-Jährige war seit 2019 im finnischen Spitzen-Eishockey aktiv.
  • vor 4 Tagen
  • Die Tölzer Löwen (Oberliga Süd) haben einen neuen Bayernliga-Kooperationspartner. In der kommenden Saison arbeiten die Tölzer Löwen mit den Peißenberg Miners zusammen, anstatt wie bisher mit dem EHC Klostersee.
Anzeige

Die Eishockey NEWS-App

Lesen Sie jetzt alles über die schnellste Mannschaftssportart der Welt auf Ihrem Tablet oder Smartphone. Alle deutschen Ligen, die NHL und die europäischen Clubs finden Sie auf einen Klick. Mit allen Artikeln und Bildern.