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Dienstag, 19. Februar 2019

Debatte um Sperren und Nicht-Sperren Tino Boos: „Verletzungen gehören zum Profisport und ich kann das auch nicht schönreden“

Tino Boos

Foto: City-Press

Die Debatte um Sperren und Nicht-Sperren sind ein großes Thema in dieser Saison. Tino Boos musste als Vorsitzender des Disziplinarausschusses der DEL und DEL2 viel Kritik einstecken. Im großen Interview mit Eishockey NEWS in der aktuellen Print-Ausgabe spricht der ehemalige Nationalspieler über die Linie der Liga.

Zum Vorwurf der mangelnden Transparenz bei den Entscheidungen sagte der 43-Jährige: "Öffentlich haben wir immer jede Sperre erläutert. Wenn wir jetzt anfangen, auch jede Nicht-Sperre zu erläutern, dann wird das schnell unübersichtlich und ist auch nicht mehr zielführend. Wir müssen uns aber offenbar die erklärungsbedürftigen Vorfälle heraussuchen und anhand derer die Regelauslegung auch für Nicht-Sperren erläutern."

Ein Reizthema ist der Umgang mit Checks gegen den Kopf und der Gefahr von Gehirnerschütterungen. Boos: "Verletzungen gehören zum Profisport und ich kann das auch nicht schönreden. Der Umgang mit Gehirnerschütterungen ist in den vergangenen Jahren aber Gott sei Dank viel professioneller geworden. Zu meiner Zeit gab es so etwas nicht. Da hattest du Kopfschmerzen und dann hast du weitergespielt. Das war oft fahrlässig. Gehirnerschütterungen passieren leider im Eishockey, wie auch in anderen Sportarten. Wie gesagt, ich will das nicht schönreden. In unserem Sport passieren Verletzungen am Knie, an der Schulter und auch Gehirnerschütterungen. Es gilt die vermeidbaren Verletzungen herauszufiltern."

Dass die Liga damit zumindest in Europa einen Einzelweg beschreitet, weiß Boos. Er sagte: "Absolut. Es gibt ja nur zwei Ligen weltweit, die im Disziplinarwesen von einem Spieler geführt werden. Das ist die NHL und das sind wir von der DEL. Aber das war vor fünf Jahren auch so gefordert und das ist für uns auch ein logischer Weg. Und meine Beisitzer im Disziplinarausschuss sind ja auch erfahrene Ex-Spieler und Ex-Schiedsrichter."

An Sperren als Mittel der Disziplinierung glaubt Boos nicht. "Wenn ich wüsste, dass wir mit einer Sperre die Spielweise eines Spielers ändern und damit nur eine Verletzung vermeiden könnten, würde ich es tun. Oft passieren Gehirnerschütterungen nicht wegen des Bodychecks, sondern wegen des Aufpralls an der Bande oder auf dem Eis. Um das noch einmal klarzustellen: Ein gezielter Check gegen den Kopf ist sperrwürdig! Es wird sich aber nicht vermeiden lassen, dass bei bestimmten Situationen ein Spieler auch mal am Kopf getroffen wird."

Was Boos über die Linie der Liga bei Kniechecks sagt, die Sperren von Schwenningens Stefano Giliati und Straubings Sena Acolatse nach Schlägereien sowie neue Wege, über die die DEL nachdenkt, lesen Sie in der aktuellen Print-Ausgabe von Eishockey NEWS, die ab sofort im Zeitschriftenhandel erhältlich ist. Oder bestellen Sie die Ausgabe gleich in unserem Online-Shop: https://shop.eishockeynews.de/eishockey-news-ausgabe-08-2019.html


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Notizen

  • vor 15 Stunden
  • Die Eispiraten Crimmitschau haben den Abgang ihres bisherigen Co-Trainers Sebastian Becker vermeldet.Der 34-Jährige, der den Posten in der vergangenen Saison einnahm, wird nicht mehr Teil des Coaching-Staffs beim DEL2-Club um Cheftrainer Jussi Tuores sein.
  • vor 20 Stunden
  • Mit Luis Scheibengraber, Lukas Gaus (beide 20) und Marcel Tabert (19) erhalten drei junge Stürmer von DEL2-Club EV Landshut eine Förderlizenz für die Erding Gladiators (Oberliga Süd).
  • vor 21 Stunden
  • Die Augsburger Panther statten Lasse Dietzschold mit einer Förderlizenz aus. Der 18-jährige Torhüter aus dem Nachwuchs des Augsburger EV ist in der Saison 2025/26 damit auch in der PENNY DEL spielberechtigt.
  • vor 2 Tagen
  • Der dänische WM-Halbfinalist Markus Lauridsen (34) wechselt nach seinem Abschied von den Löwen Frankfurt in die multinationale ICE Hockey League zum HC Pustertal. In der vergangenen Saison verbuchte der Verteidiger bei 42 Einsätzen in der PENNY DEL insgesamt 14 Punkte (zwei Tore, zwölf Assists).
  • vor 2 Tagen
  • Stürmer Davin Maus verlässt den Süd-Oberligisten EHF Passau Black Hawks. Der 21-Jährige war im Sommer 2024 aus Weiden nach Niederbayern gewechselt und verzeichnete in der vergangenen Saison bei 41 Einsätzen im Trikot der Black Hawks elf Scorer-Punkte (vier Tore, sieben Assists).
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