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Mittwoch, 20. Februar 2019

Check gegen Kopf oder Kniechecks Kommentar zur Herangehensweise der DEL: „Die NHL taugt nicht als Vorbild“

Der Blick der DEL ging schon immer in Richtung NHL. Ob Franchise-System, die Abschaffung von Auf- und Abstieg oder die Einführung der Tiernamen in den Clubbezeichnungen: Das Oberhaus orientierte sich oft an der vermeintlichen Eishockey-Vorzeigeliga. Da verwundert es nicht, dass man sich nun auch bei den Sanktionierungen von Kniechecks oder Checks gegen den Kopf an die Vorgehensweise der NHL anlehnt.

Doch gerade beim Umgang mit Checks gegen den Kopf taugt die NHL nicht als Vorbild. Eine Liga, die standhaft den Zusammenhang zwischen Gehirnerschütterungen und deren möglichen verheerenden Folgen (Stichwort: Chronisch Traumatische Enzephalopathie) leugnet, obwohl wissenschaftliche Studien anderes belegen. Der Grund: Die Liga hat Millionenklagen von Ex-Spielern am Hals.

Die DEL hat sich dafür entschieden, als einzige Liga in Europa bei der Sanktionierung von Checks gegen den Kopf keine Härte zu zeigen. Gehirnerschütterungen seien zwar bedauerlich, aber letztlich ein Berufsrisiko. Die 14 Sportlichen Leiter haben sich mehrheitlich für diesen Weg ausgesprochen. So wurden in dieser Saison erst zwei Spieler für insgesamt drei Spiele wegen eines derartigen Vergehens gesperrt.

Ob das der richtige Weg ist, darf angezweifelt werden. Zumal bei dieser Entscheidung die nicht gefragt wurden, die es betrifft - nämlich die Spieler. Tino Boos, Vorsitzender des Disziplinarausschusses, glaubt zwar, dass ein Großteil der Profis mit dem Umgang von Checks gegen den Kopf einverstanden ist, wirklich wissen tut er es nicht. Und die Meinung der DEL2-Clubs, die die Disziplinarordnung der DEL laut Vertrag übernimmt, wurde zu diesem wichtigen Thema erst gar nicht eingeholt.

Zumindest mit den DEL-Kapitänen will Boos beim Captain's Dinner vor der kommenden Saison noch einmal sprechen. Die Profis sollten sich gut vorbereiten und vorher mit ihren Mitspielern reden. Schließlich geht es um das höchste Kapital, das ein Mensch hat - die Gesundheit. Boos glaubt zwar nicht, dass man durch Sperren Verletzungen verhindern kann. Ich sehe das anders. Würden Sanktionen drohen, hätten wir den einen oder anderen gefährlichen Check in dieser Saison nicht gesehen.

Torsten Weiß

(stv. Chefredakteur)

Eishockey NEWS veröffentlicht ab sofort die Kommentare aus der wöchentlichen Printausgabe im Wochenverlauf auch online.


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Notizen

  • vor 2 Stunden
  • Auch der ERC Ingolstadt (PENNY DEL) hat seinen Kapitän für die Saison 2025/26 bestätigt. Dabei handelt es sich wie erwartet um Defender Morgan Ellis (33), seine Assistenten sind Abwehr-Kollege Leon Hüttl (24) und Angreifer Daniel Pietta (38).
  • vor 2 Stunden
  • Die Ravensburg Towerstars müssen verletzungsbedingt mehrere Wochen auf Verteidiger Denis Pfaffengut (27) und Stürmer Thomas Reichel (26) verzichten. Das Duo verpasst somit den Saisonstart in der DEL2 am 19. September in Landshut.
  • vor 4 Stunden
  • Max Renner (33) ist zum neuen Kapitän der Augsburger Panther ernannt worden. Der Verteidiger folgt beim Club aus der PENNY DEL auf Denis Reul (Karriereende). Renners Assistenten sind die Neuzugänge Alexandre Grenier und Tim Wohlgemuth, Cody Kunik sowie AEV-Urgestein T.J. Trevelyan.
  • vor 11 Stunden
  • DEL2-Club Regensburg hat sein Testspiel am Dienstagabend beim Süd-Oberligisten Passau vor 677 Zuschauern mit 4:3 gewonnen. Passau gelangen zwischenzeitlich jeweils die 1:0-Führung und der 2:2-Ausgleich, am Ende besorgten Pascal Aquin und Nikola Gajovsky jedoch den Sieg für die Eisbären.
  • vor 22 Stunden
  • Angreifer Tim Lutz, der sich im Heimtest der Eispiraten Crimmitschau (DEL2) gegen die Lausitzer Füchse eine Verletzung im Oberkörperbereich zuzog, wird den Westsachsen voraussichtlich zwölf Wochen fehlen.
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