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Mittwoch, 27. Februar 2019

Nach harscher Kritik von Pavel Gross Ein Kommentar zur Null-Kritik-Linie in der DEL

Pavel Gross äußerte sich zuletzt über die Null-Kritik-Linie in der DEL.
Foto: City-Press

Erst hagelte es Kritik von Spielern wie Kölns Kapitän Moritz Müller, dann platzte Straubings Gesellschafter Hubert Stahl der Kragen - und jetzt las Mannheims Trainer Pavel Gross der Vorzeige-Organisation DEL die Leviten. "Alles verboten hier in der Liga", schimpfte Gross und fügte an: "Wir haben ein Pflaster auf den Mund bekommen." Wieder einmal gab es also harsche Kritik an der sogenannten Null-Kritik-Linie. Demnach ist es grundsätzlich verboten, sich zu Leistungen der Schiedsrichter oder Entscheidungen des Disziplinarausschusses zu äußern. Ein Beschluss übrigens, den die Sportlichen Leiter der 14 DEL-Clubs herbeigeführt hatten - offenbar ohne Rücksprache mit ihren Trainern. Auch das hat Pavel Gross klar angesprochen und damit indirekt seinen eigenen Manager an den Pranger gestellt.

Irgendwie ist es schon aberwitzig, was in dieser Profiliga alles passiert. Da treffen Sportliche Leiter, die letztlich nur Angestellte der Clubs sind, Entscheidungen über die Köpfe der Trainer und Gesellschafter hinweg und verpassen damit quasi ihren Vorgesetzten einen Maulkorb. Zudem sollen weder Trainer noch Manager das Wort Schiedsrichter überhaupt in den Mund nehmen - ansonsten drohen Ermittlungsverfahren nebst Geldstrafen. Hochbezahlte Profischiedsrichter dürfen also machen, was sie wollen, ohne sich dafür verantworten zu müssen oder mal in der Öffentlichkeit Stellung zu beziehen.

Mannheims Trainer hat bei seiner Pauschalkritik an der DEL aber noch einen zweiten wunden Punkt getroffen. "Die Liga wird ganz schwer besser, wenn wir keine öffentliche Kritik haben, da ist uns der Fußball meilenweit voraus", sagte Gross. Was er damit meint? Sowohl die DEL selbst samt ihrer Führungskräfte als auch die 14 Clubs können nur ganz schwer mit Kritik umgehen, geschweige denn sich mit ihr auseinandersetzen. Auch die Alibi-Analysen so mancher Medien und vor allem die bis zum Erbrechen konstruierte "Heile-Welt-Berichterstattung" der Clubs selbst tragen dazu bei, dass die DEL und ihr Produkt von vielen immer seltener ernst genommen werden kann. Und zwar unabhängig vom größtenteils hervorragenden Sport, der Woche für Woche geboten wird.

Wolfgang Karl

(Chefredakteur)

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